Maren Walz (links) und Anne Groneberg tragen viel Verantwortung. Foto: factum/Jürgen Bach

Anne Groneberg ist 30 Jahre alt – und bereits Pflegedienstleiterin am Leonberger Krankenhaus. Sie trägt die Verantwortung für 300 Mitarbeiter. Der Klinikverbund Südwest fördert gezielt junge Führungskräfte.

Leonberg/Sindelfingen - Vor ein paar Monaten ist Anne Groneberg 30 Jahre alt geworden – doch ihr Lebenslauf ist aufregender als der vieler wesentlich Älterer. Eine abgeschlossene Ausbildung zur Krankenschwester und zwei Jahre Berufserfahrung in der Pflege kann sie vorweisen. Dazu kommt ein Bachelor in Gesundheitsmanagement und ein Master in Public Health. Die letzten beiden Jahre hat die junge Frau in Ulm gearbeitet und dort die Pflege der Orthopädie an der Universitätsklinik geleitet.

 

Dieser Lebenslauf beeindruckte auch Elvira Schneider, die Pflegedirektorin des Klinikverbunds Südwest, die Groneberg durch das gemeinsame Engagement in berufspolitischen Verbänden kennt. Und sie warb Groneberg für den Klinikverbund ab. Dort leitet sie seit drei Monaten den kompletten Pflegedienst des Leonberger Krankenhauses: 224 Betten hat das Krankenhaus, 11 000 Patienten werden allein stationär pro Jahr von 300 Mitarbeitern auf knapp 200 Vollzeitstellen gepflegt.

Zielstrebig zur Führungsposition

Dass dies alles reibungslos funktioniert, dafür trägt Anne Groneberg die Verantwortung. Keine einfache Aufgabe in Zeiten, in denen die Kliniken landauf, landab über Personalmangel klagen und der Fachkräftemarkt leer gefegt ist. Für Anne Groneberg aber ist das kein Problem, sondern eine Herausforderung. „Da muss ich kreativ sein und nach guten Lösungen für Mitarbeiter und Patienten suchen“, sagt sie. Zwischenschichten, individuelle Arbeitszeiten, die sich nach den Bedürfnissen der Pflegerinnen und Pfleger richten – das ist Gronebergs Antwort auf den Personalmangel.

„Meine Aufgabe ist es, den Mitarbeitern das Arbeiten so angenehm wie möglich zu machen.“ Dazu gehörten auch Kleinigkeiten wie die Ausstattung der Stationen mit Kaffeemaschinen. Oder den Wunsch der Pflegekräfte nach sogenannten Klingelmatten zu erfüllen. Den hatten die Mitarbeiter der Neurologie geäußert. „Klingelmatten werden vor das Bett eines Patienten gelegt, der sturzgefährdet ist. Sobald er aufsteht und auf die Matte tritt, löst diese Alarm aus“, erklärt Groneberg. Das entlaste die Pfleger, denn sie müssten nicht ständig aufpassen, dass der Patient nicht allein aufstehe, sagt die Chefin.

Krankenpflegerin sei ihr Traumberuf gewesen, sagt sie. Doch bereits während der Ausbildung habe sie zu ihren Teamkollegen gesagt: „Ich möchte einmal Pflegedienstleisterin werden.“ Dass sich dieser Traum innerhalb von zehn Jahren erfüllen würde, damit hatte sie jedoch nicht gerechnet. Die Verantwortung für viele Menschen ist ihr nicht Last, sondern Lust. „Ich brenne für das Thema Führung.“

Die Pflegedirektorin Schneider schätzt an ihrer jungen Führungskraft, dass „diese sich nicht scheut, auch heikle Themen anzupacken.“ Und den „frischen Wind“, den die jungen Leute in die Klinik bringen. Ganz bewusst möchte Schneider den Anteil weiblicher und junger Führungskräfte erhöhen. „80 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen. Auf der Führungsebene aber ist es umgekehrt: 80 Prozent Männer“, berichtet sie. Elvira Schneider kann sich noch gut an Zeiten erinnern, als es bei Nachfolgeregelungen darum ging, die Stelle mit dem Rangältesten zu besetzen. Doch die Pflege habe sich verändert. „Der Krankenhausalltag ist viel komplexer als früher. Da brauchen wir qualifizierte Mitarbeiter“, sagt sie.

Ein Studium ist Voraussetzung

Einen Studienabschluss, den auch ältere Kollegen berufsbegleitend erwerben könnten, setzt Schneider bei der Besetzung neuer Führungsstellen voraus, aber auch Erfahrungen in der praktischen Arbeit. Beides bringt Maren Walz mit. Seit sechs Wochen ist die 30-Jährige die Chefin für die Pflege der Neurologie am Sindelfinger Krankenhaus mit 50 Betten und 60 Mitarbeitern. Erlernt hatte sie den Pflegeberuf einst beim Klinikverbund und sich danach weiterqualifiziert. Zuletzt war sie die stellvertretende Pflegedienstleitung in der Psychiatrie einer Stuttgarter Klinik. Ihr ist es wichtig, einen engen Draht zu ihren Mitarbeitern zu haben. „Wenn es sein muss, packe ich bei Engpässen auch mal auf einer Station mit an und versorge Patienten“, sagt sie. Sie schätzt an ihrem Job die Vielfalt. „Die Mitarbeiter kommen mit allen möglichen Schwierigkeiten zu mir.“ Ruhe und Gelassenheit zeichnen die beiden Führungskräfte aus, aber auch Hartnäckigkeit, wenn es darum geht, wichtige Dinge durchzusetzen.

Wohin soll die Karriereleiter sie noch führen? Beide winken ab: Erst einmal hätten sie ihre Berufung gefunden.

Dieser Lebenslauf beeindruckte auch Elvira Schneider, die Pflegedirektorin des Klinikverbunds Südwest, die Groneberg durch das gemeinsame Engagement in berufspolitischen Verbänden kennt. Und sie warb Groneberg für den Klinikverbund ab. Dort leitet sie seit drei Monaten den kompletten Pflegedienst des Leonberger Krankenhauses: 224 Betten hat das Krankenhaus, 11 000 Patienten werden allein stationär pro Jahr von 300 Mitarbeitern auf knapp 200 Vollzeitstellen gepflegt.

Zielstrebig zur Führungsposition

Dass dies alles reibungslos funktioniert, dafür trägt Anne Groneberg die Verantwortung. Keine einfache Aufgabe in Zeiten, in denen die Kliniken landauf, landab über Personalmangel klagen und der Fachkräftemarkt leer gefegt ist. Für Anne Groneberg aber ist das kein Problem, sondern eine Herausforderung. „Da muss ich kreativ sein und nach guten Lösungen für Mitarbeiter und Patienten suchen“, sagt sie. Zwischenschichten, individuelle Arbeitszeiten, die sich nach den Bedürfnissen der Pflegerinnen und Pfleger richten – das ist Gronebergs Antwort auf den Personalmangel.

„Meine Aufgabe ist es, den Mitarbeitern das Arbeiten so angenehm wie möglich zu machen.“ Dazu gehörten auch Kleinigkeiten wie die Ausstattung der Stationen mit Kaffeemaschinen. Oder den Wunsch der Pflegekräfte nach sogenannten Klingelmatten zu erfüllen. Den hatten die Mitarbeiter der Neurologie geäußert. „Klingelmatten werden vor das Bett eines Patienten gelegt, der sturzgefährdet ist. Sobald er aufsteht und auf die Matte tritt, löst diese Alarm aus“, erklärt Groneberg. Das entlaste die Pfleger, denn sie müssten nicht ständig aufpassen, dass der Patient nicht allein aufstehe, sagt die Chefin.

Krankenpflegerin sei ihr Traumberuf gewesen, sagt sie. Doch bereits während der Ausbildung habe sie zu ihren Teamkollegen gesagt: „Ich möchte einmal Pflegedienstleisterin werden.“ Dass sich dieser Traum innerhalb von zehn Jahren erfüllen würde, damit hatte sie jedoch nicht gerechnet. Die Verantwortung für viele Menschen ist ihr nicht Last, sondern Lust. „Ich brenne für das Thema Führung.“

Die Pflegedirektorin Schneider schätzt an ihrer jungen Führungskraft, dass „diese sich nicht scheut, auch heikle Themen anzupacken.“ Und den „frischen Wind“, den die jungen Leute in die Klinik bringen. Ganz bewusst möchte Schneider den Anteil weiblicher und junger Führungskräfte erhöhen. „80 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen. Auf der Führungsebene aber ist es umgekehrt: 80 Prozent Männer“, berichtet sie. Elvira Schneider kann sich noch gut an Zeiten erinnern, als es bei Nachfolgeregelungen darum ging, die Stelle mit dem Rangältesten zu besetzen. Doch die Pflege habe sich verändert. „Der Krankenhausalltag ist viel komplexer als früher. Da brauchen wir qualifizierte Mitarbeiter“, sagt sie.

Ein Studium ist Voraussetzung

Einen Studienabschluss, den auch ältere Kollegen berufsbegleitend erwerben könnten, setzt Schneider bei der Besetzung neuer Führungsstellen voraus, aber auch Erfahrungen in der praktischen Arbeit. Beides bringt Maren Walz mit. Seit sechs Wochen ist die 30-Jährige die Chefin für die Pflege der Neurologie am Sindelfinger Krankenhaus mit 50 Betten und 60 Mitarbeitern. Erlernt hatte sie den Pflegeberuf einst beim Klinikverbund und sich danach weiterqualifiziert. Zuletzt war sie die stellvertretende Pflegedienstleitung in der Psychiatrie einer Stuttgarter Klinik. Ihr ist es wichtig, einen engen Draht zu ihren Mitarbeitern zu haben. „Wenn es sein muss, packe ich bei Engpässen auch mal auf einer Station mit an und versorge Patienten“, sagt sie. Sie schätzt an ihrem Job die Vielfalt. „Die Mitarbeiter kommen mit allen möglichen Schwierigkeiten zu mir.“ Ruhe und Gelassenheit zeichnen die beiden Führungskräfte aus, aber auch Hartnäckigkeit, wenn es darum geht, wichtige Dinge durchzusetzen.

Wohin soll die Karriereleiter sie noch führen? Beide winken ab: Erst einmal hätten sie ihre Berufung gefunden.