Die Metropole Hongkong ist ein wichtiges Tor zum chinesischen Markt. Foto: Schapowalow

Wer eine gute Bildung genossen hat, kann sich eine Karriere aufbauen und gut verdienen.

Stuttgart - Ein eigener Schreibtisch in einem der Business-Wolkenkratzer der Halbinsel, das war sein Traum. Björn Kempe hatte sich bei einem Urlaubstrip in die Stadt verliebt. "Da stimmte einfach alles", sagt der 32-Jährige. Bis er endlich einen Arbeits- und Schlafplatz in Hongkong gefunden hatte, dauerte es aber ganze fünf Jahre. Kempe nutzte schließlich, wie alljährlich rund 40 bis 50 junge Deutsche, das Ausbildungsangebot der deutschen Außenhandelskammer und ging als kaufmännischer "Azubi" in die Boom-Metropole. Hier lernte er die Offenheit und Neugier der Hongkong-Chinesen schätzen.

Dass man in einer Stadt wie Hongkong selten allein ist - das störte ihn überhaupt nicht. "Hongkong ist laut und wird immer laut sein, Ruhe ist da nicht", sagt Kempe. "Wer sich anpassen und auf verschiedene Kulturen eingehen kann, wer sich der Sprache und auch den Hongkong-Chinesen öffnet, der hat beste Chancen, um klarzukommen." Das "Asien-Virus" hat Kempe bis heute im Griff. Nach seiner Lehrzeit blieb er als Eventmanager in Hongkong. Dann machte er einen Karrieresprung und wurde Marketingleiter bei einem großen Messeunternehmen in Schanghai. Doch die alten Freundschaften und Bindungen in die ehemalige britische Kronkolonie halten bis heute.

Rund 3000 Deutsche leben in der 7,5-Millionen-Metropole Hongkong. Die meisten sind "entsandte" Geschäftsleute mit entsprechend komfortablen Verträgen. Alle anderen Ausländer müssen sich mit lokalen Verträgen arrangieren - die deutsche Sozialversicherung fällt dann beispielsweise flach. Zudem hat der Arbeitgeber in Hongkong nachzuweisen, dass er vor Ort keine adäquate Kraft finden konnte.