Die Geiselnahme hielt Karlsruhe in Atem. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Nach einer spektakulären Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke im März erhebt die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage gegen einen 21-Jährigen. Die Hintergründe.

Nach einer spektakulären Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 21-Jährigen erhoben. Dem Mann werde erpresserischer Menschenraub in Tateinheit mit Geiselnahme und Freiheitsberaubung sowie versuchte, besonders schwere räuberische Erpressung vorgeworfen, erläuterte ein Sprecher der Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe.

Der Mann hatte im März in der Apotheke in der Innenstadt drei Menschen mit einer Schreckschusswaffe bedroht und als Geiseln genommen. Weitere acht Menschen hatten sich im hinteren Bereich der Apotheke verstecken können. Im Zuge der stundenlangen Verhandlungen forderte der 21-Jährige unter anderem sieben Millionen Euro. Außerdem verlangte er früheren Angaben zufolge, mit einem bestimmten Menschen aus seinem Umfeld sprechen zu dürfen.

Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar

Spezialkräfte der Polizei stürmten das Ladengebäude schließlich und befreiten die Geiseln noch am selben Abend unverletzt. Der Verdächtige, ein vorbestrafter und wegen diverser Eigentums- und Gewaltdelikte polizeibekannter Mann, sitzt seither in Untersuchungshaft.

Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar. Das Landgericht Karlsruhe muss die Anklage noch zulassen. Sie wurde zur Jugendkammer erhoben, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft ergänzte. Der Beschuldigte war zur Tatzeit 20 und gilt damit als Heranwachsender. Ob dann nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt wird, hängt von der Einschätzung des Gerichts ab.