Martin Baier verabschiedet sich von seiner Gemeinde. Foto: Julia Barnerßoi

Neun Jahre lang hat der Pfarrer die Doppelgemeinde geleitet.

Asemwald/Schönberg - Diesmal ist der Abschied anders. Denn Martin Baier verlässt nicht nur eine Gemeinde, sondern verabschiedet sich nach 40 Berufsjahren in den Ruhestand. Neun Jahre war er Pfarrer in Schönberg und Asemwald.

„Es ist das Ende meiner Berufszeit, das ist schon emotional“, sagt Martin Baier, der am Montag seinen 65. Geburtstag gefeiert hat. „Es ist nicht einfach, wenn man in einem so abwechslungsreichen und erfüllenden Beruf gearbeitet hat“, sagt er. Doch er freue sich auch auf das, was kommt. „Ich bin sehr naturverbunden und will die Zeit zum Wandern, Radfahren und Schwimmen nutzen“, sagt der dreifache Vater. Zudem werde er sich wieder der Notfallseelsorge widmen, in der er bereits tätig war.

Seine Laufbahn begann der im Kreis Böblingen aufgewachsene Baier mit dem Vikariat in Schwäbisch Gmünd, danach war er Pfarrer in Kirchberg und 19 Jahre in Reutlingen. Als seine drei Kinder bereits aus dem Haus waren, entschied sich Martin Baier, noch mal die Stelle zu wechseln und kam in die Doppelgemeinde.

„Die Gemeinden sind unterschiedlich“

Zwei Gemeinden gleichzeitig zu betreuen war immer eine Herausforderung, niemals aber ein Problem, sagt Baier. Er habe es immer genossen. „Die Gemeinden sind unterschiedlich“, sagt er. Im Asemwald sind die Menschen etwas älter, in Schönberg habe er dagegen viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. „Das habe ich immer gerne gemacht, auch während der 35 Jahre, in denen ich Religionsunterricht gab. Kinder sind unglaublich inspirierend“, sagt der Pfarrer.

Die Arbeit im Asemwald habe sich zudem sehr auf die Ökumene ausgerichtet. Aus Schönberg bleiben ihm vor allem die kreativen Abendgottesdienste in Erinnerung. „Was die Gemeinden auf jeden Fall gemeinsam haben, sind die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter“, sagt Martin Baier, dem die Seelsorgearbeit immer mit die wichtigste war. Eine seiner liebsten Erinnerungen aus den neun Jahren auf den Fildern ist ein Sonntag, an dem er sechs Kinder taufte. „Das war was Besonderes.“

Die Pfarrerwohnung im lieb gewonnenen Asemwald werden Martin Baier und seine Frau mit dem Eintritt in den Ruhestand verlassen. Weit weg ziehen sie aber nicht. Eine Wohnung in Sillenbuch am Eichenhain wird ihre neue Residenz – mit Blick auf die Himmelfahrtskirche in Schönberg und die Hochhäuser des Asemwalds. Die Nachfolge von Martin Baier ist bereits geregelt. „Zum 1. Oktober wird Claudia Weyh die Stelle antreten“, sagt Baier. Sie ist derzeit Pfarrerin in Dörzbach.