Der Baubürgermeister von Leinfelden-Echterdingen hat sein Büro im moderneren Gebäude neben dem alten Rathaus in Echterdingen. Foto: Archiv/Natalie Kanter

Nach dem Weggang von Eva Noller sucht Leinfelden-Echterdingen einen neuen Baubürgermeister. Das Interesse ist groß, erste Namen sind bereits durchgesickert. Sie sind im Umkreis keine Unbekannten.

Leinfelden-Echterdingen - Das Bewerberkarussell dreht sich, obwohl Eva Noller ihren Stuhl im technischen Rathaus von Leinfelden-Echterdingen gerade erst frei gemacht hat, die Stelle gerade erst ausgeschrieben wurde. Denn die Freien Wähler/FDP und die Grünen haben als größte Gruppen im Gemeinderat ihre Fühler längst ausgestreckt. Zwei Männer haben sich bei Eberhard Wächter, dem Fraktionschef der FW/FDP, gemeldet und ihr Interesse bekundet, möglicherweise ihren Hut in den Ring werfen zu wollen.

 

Der erste Mann kommt aus Waldenbuch

Der eine ist Michael Lutz, der seit 21 Jahren Bürgermeister von Waldenbuch ist. „Wir haben schon mehrfach miteinander telefoniert“, sagt Wächter unserer Zeitung. Es hat schon ein erstes, coronakonformes Treffen mit dem 51-Jährigen gegeben, an dem auch Stadträte der CDU-Fraktion teilgenommen haben. Wächter spricht von einem „informativen Austausch“, Lutz von „ersten konstruktiven Gesprächen“. Er schreibt: „Aufgrund meiner beruflichen und persönlichen Qualifikation könnte ich mir diesen Stellenwechsel vorstellen.“

Die Stadt Leinfelden-Echterdingen würde ihm mit ihrer beachtlichen Infrastruktur die Chance bieten, neue Menschen und neue Strukturen kennenzulernen. Er bringe nicht nur eine langjährige Erfahrung als Bürgermeister mit, sondern zeichne sich auch durch „Loyalität, Bodenständigkeit, soziale Verantwortung und praktizierte Bürgernähe“ aus, sagt er auf Nachfrage.

Der Diplom-Verwaltungswirt will allerdings zunächst mit allen Fraktionen, der Einzelstadträtin Claudia Moosmann und natürlich auch mit Oberbürgermeister Roland Klenk reden. Dann erst will er sich entscheiden, ob er tatsächlich seine Bewerbung abgibt. In diesem Sinne hofft er nun auf weitere Gesprächsangebote. Indes ist es ihm auch in Waldenbuch alles andere als langweilig. Wichtigstes Thema ist auch dort, die Pandemie in den Griff zu bekommen. „32 erkrankte Mitbürger in Waldenbuch benötigen unsere volle Solidarität“, erklärt er. „Nur Testungen, Impfungen und die nötige Disziplin helfen, Infektionsketten zu unterbinden.“ Dies und eine Vielzahl anderer Projekte erfordern seinen ganzen Einsatz und seine uneingeschränkte Konzentration.

Der zweite Mann ist bereits Bürgermeister dieser Stadt

Der andere Mann, der sich im Rennen um den Baubürgermeisterposten ins Spiel gebracht hat, ist Carl-Gustav Kalbfell – der Sozialbürgermeister der Kommune. Zwei Bewerbungen für andere Bürgermeisterposten hat Kalbfell bereits hinter sich. Zunächst hatte es so ausgesehen, als wäre die Stadt nur ein Zwischenstopp für ihn. Im Herbst 2019 hat er dann aber in einem Interview mit unserer Zeitung bekundet, dass er sich entschlossen hat, in Leinfelden-Echterdingen zu bleiben.

Nun sagt er: „In den nächsten Wochen darf ich interimsweise mit dem Hochbauamt, dem Tiefbauamt und den Stadtwerken wichtige Bereiche unseres technischen Dezernats führen und noch besser kennenlernen.“ Er freue sich auf diese Herausforderungen, die er in enger Abstimmung mit dem Oberbürgermeister, den Kollegen und dem Gemeinderat meistern will. „Wer weiß heute, was sich hieraus entwickeln könnte?“

Beide hätten Führungsqualitäten

Zur Erklärung: Solange die Stelle von Eva Noller nicht wiederbesetzt ist, werden sich Klenk und Kalbfell die Leitung des technischen Dezernates teilen. Die Freien Wähler/FDP, die sich bisher noch nicht auf einen Kandidaten festgelegt haben, haben nun die Qual der Wahl. „Diese Entscheidung ist nicht leicht“, sagt Wächter. Schließlich haben beide Männer Führungsqualitäten, sie kennen sich in der Region aus und bringen Bürgermeistererfahrung mit.

Aber auch die Grünen waren in Sache Nachfolge von Eva Noller fleißig. „Wir haben Gespräche mit einem Mann und einer Frau geführt“, sagt Fraktionschefin Ingrid Grischtschenko unserer Zeitung. Beide wurden in dieser Sache auch schon bei OB Klenk vorstellig. Die Frau aber habe mittlerweile leider ihr Interesse aus persönlichen Gründen zurückgezogen. Dem Mann hat Grischtschenko geraten, das Gespräch mit anderen Fraktionen zu suchen. Ihr ist wichtig, dass die Leitung des technischen Dezernates wieder mit einem Fachmann oder einer Fachfrau besetzt wird, schließlich handele es sich hier um eine Fachbürgermeisterstelle.