Helge Braun ist gegen eine allgemeine Impflicht. Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Der Kanzleramtschef Helge Braun hat sich gegen eine allgemeine Corona-Impflicht ausgesprochen. Bei Einrichtungen wie Pflegeheimen sollte es jedoch eine Impflicht geben.

Baden-Baden - Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat eine allgemeine Corona-Impfpflicht in Deutschland erneut ausgeschlossen. Er sei dafür, dass eine Impfpflicht in Einrichtungen mit besonders vulnerablen Gruppen wie Pflegeheimen erwogen und gesetzlich auf den Weg gebracht werde, sagte Braun am Montag dem Radiosender SWR2. „Aber eine allgemeine Impfpflicht, das haben wir bisher nur dann gemacht, wenn die WHO die Ausrottung einer infektiösen Krankheit ausgerufen hat“, erklärte er.

Braun kandidiert für CDU-Vorsitz

Das werde bei Corona nicht gelingen, weil das Virus sowohl beim Menschen als auch bei Tieren vorkomme und deshalb dauerhaft bleiben werde, sagte Braun, der auch für den CDU-Vorsitz kandidiert. Er betonte zudem, dass die Corona-Impfquote „einfach noch zu niedrig“ sei. In der Debatte um eine mögliche Deckelung des Biontech-Impfstoffs sagte Braun, dass für die Zeit bis Weihnachten insgesamt 24 Millionen Biontech-Impfdosen verfügbar seien.

Lesen Sie auch aus unserem Angebot: Kretschmann spricht sich für allgemeine Impfpflicht aus

Aktuell sind laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) insgesamt 68 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig gegen Covid-19 geimpft, 70,5 Prozent mindestens einmal. Am Montag meldete das RKI 30.643 bestätigte Neuinfektionen. Die Zahl der bisherigen Corona-Toten liegt bei 99.124. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg auf einen neuen Rekordwert von 386,5.