Insgesamt bleibt der Jahreswechsel trotz einiger Verstöße gegen die Corona-Verordnung vergleichsweise ruhig. Allerdings endete eine Silvester-Fesselballonfahrt im Rems-Murr-Kreis unsanft: Bei der Landung bleibt in Kaisersbach ein Ballon in einem Baum hängen. Verletzt wird glücklicherweise niemand.
Kaisersbach - Die Polizei hat in Baden-Württemberg in der Silvesternacht mehr als 2750 Verstöße gegen die Corona-Verordnung festgestellt, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte. Insgesamt blieb der Jahreswechsel jedoch vergleichsweise ruhig. Für Aufregung sorgte in Kaisersbach (Rems-Murr-Kreis) ein Heißluftballon, der am Nachmittag des Silvestertags eine missglückte Landung hingelegt hatte. Der Ballon mit einer Besatzung von sechs Menschen wurde offenbar von einer Sturmböe erfasst und verhedderte sich am Landeplatz in Bäumen. Die sechs Mitfahrer konnten sich selbstständig aus dem Korb befreien und blieben unverletzt. Gestartet waren sie nach Angaben der Polizei in Plüderhausen, die Fahrt sei angemeldet gewesen. Weil die Beteiligten versuchten, den Heißluftballon aus den Bäumen zu befreien, war die Landstraße zwischen Kaisersbach und Kirchenkirnberg kurzzeitig vollständig gesperrt.
An dem Heißluftballon sei kein Schaden entstanden, heißt es
Der Grundstücksinhaber, auf dessen Wiese der Ballon „gelandet“ war, habe das Gefährt bergen können, heißt es vonseiten der Polizei, am Ballon sei kein nennenswerter Schaden entstanden. Die Polizei prüft nun aber, ob bei der Ballonfahrt mit sechs Beteiligten möglicherweise ein Verstoß gegen die Corona-Verordnung vorliegt. Schließlich bietet der Korb eines Heißluftballons bei dieser Anzahl von Fahrgästen keine Möglichkeit, ausreichend Abstand zu halten. Bis zunächst zum 10. Januar gilt zudem die Kontaktbeschränkung, dass maximal fünf Personen aus bis zu zwei Haushalten zusammentreffen dürfen, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt werden.
Sollte ein Verstoß festgestellt werden, so ist es nach den Angaben eines Polizeisprechers Sache des zuständigen Ordnungsamtes, Bußgelder zu verhängen.
Göppingen: Eine Anzeigen wegen unrechtmäßiger Verwendung von Feuerwerkskörpern
Im Landkreis Göppingen, der zum Polizeipräsidium Ulm gehört, war der Schwerpunkt der Einsätze in Geislingen. Hier gab es bei 112 kontrollierten Personen 35 mündliche Verwarnungen und fünf Anzeigen. Gegen 17 Personen, die sich trotz einer Verwarnung nicht entfernen wollten, wurde ein Platzverweis ausgesprochen. In Göppingen wurden neun Anzeigen wegen eines Verstoßes gegen die Coronaverordnung gefertigt, einer wegen einer unrechtmäßig Verwendung von Feuerwerkskörpern. 39 Personen wurden mündlich verwarnt.
Der Kreis Ludwigsburg vermeldet 53 eher friedliche Einsätze wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung und zwei kleinere Brände. Das heißt, die Einsatzkräfte im Kreis waren in der Silvesternacht weniger stark gefordert als in früheren Jahren. Fünf Privatpartys habe man auflösen müssen, in Bietigheim-Bissingen und Ludwigsburg, teilte ein Polizeisprecher mit. In Möglingen warfen Unbekannte abgebrannte Feuerwerkskörper in Container und verursachten mit der Aktion einen Brand samt Sachschaden. Zu Streitereien und „alkoholbedingten“ Einsätzen sei man in diesem Jahr hingegen nur vereinzelt gerufen worden, sagte der Polizeisprecher weiter.
Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte hatten im Kreis Esslingen wenig zu tun
Außergewöhnlich ruhig verlief die Silvesternacht auch im Landkreis Esslingen. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte hatten viel weniger Einsätze als in den vergangenen Jahren. Die Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen lagen im gesamten Zuständigkeitsbereich, zu dem die Landkreise Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollern-Alb gehören, nach seinen Angaben gerade mal im zweistelligen Bereich. Verletzungen wegen unsachgemäßer Handhabung von Feuerwerkskörpern wurden nicht gemeldet.