Nach der Explosion vor dem Parlament in Kabul riegeln Sicherheitskräfte das Gebäude ab. Foto: dpa

Erst habe sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto am Westtor des Parlaments in Kabul in die Luft gesprengt, dann hätten Angreifer versucht, in das Parlament einzudringen, so Kabuls Polizeisprecher.

Kabul - Beim Sturm eines Taliban-Kommandos auf das afghanische Parlament sind alle acht Angreifer getötet worden. Zunächst sprengte sich am Montag nach Polizeiangaben ein Selbstmordattentäter in einem Auto am Westtor des Parlaments in die Luft, um seinen Mitkämpfern Zugang zu verschaffen.

Der Sprecher des Innenministeriums, Sedik Sedikki, sagte: "Sieben Angreifer, die versuchten, das Parlamentsgebäude zu stürmen, wurden alle durch Sicherheitskräfte getötet." Abgeordnete seien nicht zu Schaden gekommen. Nach Krankenhausangaben wurden mehr als 30 Zivilisten verletzt.

Kabuls Polizeichef Abdul Rahman Rahimi sagte, die Angreifer seien beim Eindringen in das Gelände von Polizisten in Kämpfe verwickelt worden und in ein nahe gelegenes Gebäude geflohen. Von dort aus hätten sie sich Gefechte mit den Sicherheitskräften geliefert. Die Taliban übernahmen die Verantwortung. "Das Parlamentsgebäude ist unter schwerem Angriff der Mudschaheddin und ist umstellt worden", teilte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid über Twitter mit.

Im Parlament wollte sich am Montag der designierte neue Verteidigungsminister, Masum Staniksai, den Abgeordneten vorstellen. Am Montag hätte zudem die neue Legislaturperiode des Parlaments begonnen. Da es bislang allerdings keine Wahlen gab, verlängerte Präsident Aschraf Ghani die derzeitige Sitzungsperiode in einem umstrittenen Schritt auf unbestimmte Zeit.