Kabarettistisches Gegenbild zum bayerischen Spießer: Gerhard Polt. Foto: Roberto Bulgrin

Ein Solitär, der sich an Engstirnigkeit und verlogener Frömmigkeit aufreibt: Der spezielle Bayer Gerhard Polt wird 80 Jahre alt. Seine Themen sind immer noch aktuell.

Der Mai-Ling-Sketch von 1979 ist heute nicht mehr zu ertragen. Ein freundlich wirkender junger Bayer sitzt in Anzug und Krawatte hinter gemusterter Tapete auf einem dunkelgrünen Sofa, neben ihm eine schmächtige Asiatin. „Sag amol schön Grüß Gott, Mai Ling“, meint der Mann zu ihr und weist mit dem Zeigefinger auf die Kamera. Gerhard Polt mimt hier einen Mann, der sich als Herr Grundwürmer vorstellt. „Grüß Gott. Ich hab’s erst seit drei Wochen.“ Gekauft im Katalog, „2785 Mark ab Bangkok Airport“. Mai Ling schweigt.