Die Exponate sind speziell für die Ausstellung angefertigt worden. Foto: privat

Junge Künstler präsentieren bei der Jubiläumsausstellung der Jugendkunstschule Stuttgart ihre Werke im Rathaus.

S-Mitte - Linoldrucke, Bilder, Plastiken aus Pappmaché und Ton: Die Kreativität, die Kinder bei entsprechender Förderung entfalten können, zeigt eine Jubiläumsausstellung im Stuttgarter Rathaus anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Jugendkunstschule Stuttgart. In der Ausstellung sind Arbeiten von Kindern im Alter von fünf bis sechzehn Jahren zu sehen. Eine lebensgroße Gipsskulptur wird vor einer Geburtstagstorte sitzen, daneben eine Katze aus Ton. Manche Kinder stellen auch gleich sich selbst aus: in Gestalt von Ölbildern, auf denen sie sich porträtieren und Gipsmasken, die sie von ihrem Gesicht abgenommen und künstlerisch ausgestaltet haben. Exponate wie diese zeugen von der Bandbreite des Schaffens in der Jugendkunstschule.

Überdies scheinen Projekte zu unterschiedlichen Themen die Reflexionsfähigkeit der Kinder anzuregen. So wird eine sechseckige drehbare Bühne zu sehen sein, auf der in sechs Bildern die Erschaffung der Welt, deren Vermüllung und Untergang bis hin zum Neuanfang auf einem anderen Planeten dargestellt wird. Auch zu einem der aktuellen Themen unserer Zeit haben sich die Kinder Gedanken gemacht. In den Werken, die im Projekt Zukunftsmobilität entstanden sind, ist zu sehen, wie Ratten, Solarzellen oder der Rückstoß von Luftballons ein Gefährt antreiben. „Das zeigt, wie kreativ die Kinder an ihre Aufgaben herangehen“, sagt Ursula Thiele-Zoll, die Gründerin und Leiterin der Jugendkunstschule. „Bildnerisches Gestalten heißt auch entscheiden, wie ich etwas mache. Das stärkt die Persönlichkeit und macht selbstbewusst.“ Dies wolle sie in ihren Jahreskursen vermitteln.

Von den 180 Kindern, die zur Zeit in der Jugendkunstschule lernen, haben in den vergangenen anderthalb Jahren die meisten gemeinsam mit der Kunstpädagogin auf die Ausstellung hingearbeitet. „Die Kinder waren sehr motiviert. Die Ausstellung hat ihnen einen richtigen Schub gegeben.“ Was vor 40 Jahren ganz klein in Stuttgart begonnen hat und inzwischen zu einer Bewegung von immerhin 32 Jugendkunstschulen in Baden-Württemberg angewachsen ist, scheint den Kindern viele positive Impulse zu geben: „Wir haben Kinder, deren Eltern auch schon bei uns waren“, sagt Ursula Thiele-Zoll.