Der französische Rocksänger Johnny Hallyday ist tot. Foto: AFP

Vor allem in Frankreich wurde er wegen seiner Ausstrahlung und seiner rockigen Hits geliebt. Der Elvis Presley der Grande Nation füllte die Stadien des Landes wie kaum ein anderer Rockstar. Jetzt ist Johnny Hallyday tot.

Paris - Die französische Rock-Ikone Johnny Hallyday ist tot. Das bestätigte das französische Präsidentenbüro am Mittwochmorgen. Der Musiker starb im Alter von 74 Jahren. In jedem Franzosen stecke etwas von Hallyday, würdigte Emmanuel Macron den Rockstar. „Er hat einen Teil von Amerika in unser nationales Pantheon gebracht.“ Hallyday hatte über Jahrzehnte hinweg Stadien gefüllt. Er galt als der französische Elvis Presley.

Hallyday verkörperte die Antithese zum französischen Heldentum - mit seinem Rockstar-Look, seiner tiefen, rauen Stimme und nicht zuletzt seinem so gar nicht französisch klingenden Künstlernamen. Trotzdem war er eine Institution im Land, bekam sogar eine Briefmarke zu seinen Ehren. Sein künstlerisches Schaffen spannte sich über mehr als fünf Jahrzehnte und acht Präsidenten hinweg. Ex-Präsident Nicolas Sarkozy saß Hallydays Hochzeit mit seiner vierten Frau, Laeticia, vor.

Promis bekunden ihr Beileid auf Twitter

Macrons Büro erklärte, der Präsident habe nach der Nachricht mit Hallydays Familie gesprochen. Der Star hatte seit längerer Zeit an Lungenkrebs gelitten. Die französische Presse war in jüngster Zeit von Befürchtungen über seinen Gesundheitszustand dominiert worden.

Neben Macron war Celine Dion unter den ersten Prominenten, die ihr Beileid bekundete. Bei Twitter schrieb sie, Hallyday sei ein Riese im Showbusiness und eine wahrhaftige Ikone gewesen.

Hallydays schillernde Bühnenpräsenz wurde von Sängern wie Elvis deutlich geprägt. Musikalisch inspiriert wurde er von Größen wie Chuck Berry und Buddy Holly. 1960 gab der mit bürgerlichem Namen Jean-Philippe Smet heißende Sänger sein erstes professionelles Konzert. Zwei Jahre später heiratete er die Chanson-Sängerin Sylvie Vartan, mit der er bis zu seinem Lebensende befreundet blieb.

Von seiner sanften Seite zeigte sich Hallyday vor allem bei Gesprächen über seine Kinder, etwa die aus Vietnam adoptierten Töchter Jade und Joy. „Ich bin kein Star. Ich bin nur ein einfacher Mann“, sagte er in einem Interview vor elf Jahren mit dem Fernsehsender France 3. Er hinterlässt zwei weitere Kinder, darunter den gemeinsamen Sohn mit Vartan, Dave, und Laura Smet.