Der Brite John le Carré ist der Altmeister der Spionageliteratur. In seinem neuen Roman „Federball“ wird der Brexit zum Beleg für den Verfall des Westens.
Stuttgart - Federball ist kein Kinderspiel. Jedenfalls nicht, wenn es Badminton heißt und in einem Londoner Club gespielt wird. Dann ist es ein Kräftemessen, bei dem es um Auslaugen, Täuschen, Überrumpeln und Dominieren eines Gegners geht. Für den 47-jährigen Nat, den Erzähler von John le Carrés neuem Roman „Federball“, einen britischen Geheimdienstmann kurz vor der Zwangsversetzung ins Zivilleben, war dieser Sport stets die Fortsetzung seiner Arbeit in kürzeren Hosen. Badminton hat Nat bei seinen Stationierungen im Ausland genutzt, um sich mit Agenten zu treffen oder neue zu rekrutieren. Zuhause in London aber denkt er nun an keine dienstlichen Zusammenhänge, als Ed, ein etwas linkischer junger Mann, im Athletics Club in Battersea auftaucht und ihn, den Club-Champion, zum Duell herausfordert.