Der grüne Verkehrsminister Winfried Hermann sieht im Jobticket ein Baustein für sauberere Luft in den Kommunen. Foto: Leif Piechowski

Immer mehr Landesbeschäftigte haben ein sogenanntes Jobticket des Landes, mit dem sie verbilligt mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren können. Womöglich wird noch in diesem Jahr die Marke von 30 000 Ticketinhabern geknackt.

Stuttgart - Immer mehr Mitarbeiter aus der Landesverwaltung nutzen das sogenannte Jobticket, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen. Die Nutzerzahlen sind „weiter kontinuierlich“ angestiegen, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart unserer Zeitung mit.

Rund 29 500 Landesbedienstete hatten demnach im April 2019 eine solche Fahrkarte, bei der das Land aus Steuermitteln einen Zuschuss von 300 Euro pro Person und Jahr bezahlt. Dies ist die aktuellste Zahl, weil das Ministerium nach eigenen Angaben die Verkaufszahlen immer erst mit einem kleinen Zeitverzug erhält. Zum Vergleich: Im gleichen Monat des vorigen Jahres waren es noch rund 27 000 Ticketinhaber gewesen.

Bei neuen Mitarbeitern fast schon eine Selbstverständlichkeit

Man deute die positive Entwicklung so, dass im Laufe der Zeit der Bekanntheitsgrad des Jobtickets steige, sagte der Ministeriumssprecher. Bei neu eingestellten Beschäftigten werde es sogar „immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit“, das Jobticket zu beantragen und zu nutzen. Weil es nach Ende des Sommers in den vergangenen Jahren „einen Ruck nach oben“ gegeben habe, sei man zuversichtlich, dass die Verkaufszahlen noch in diesem Jahr die 30 000-Marke übersteigen werde.

Baden-Württemberg hatte im Januar 2016 als erstes Bundesland ein Jobticket eingeführt und im Oktober 2017 den jährlichen Zuschuss von 240 auf 300 Euro erhöht. Das Jobticket soll Beschäftigte des Landes dazu bewegen, vom Auto oder vom Motorrad auf Bus und Bahn umzusteigen und so einen Beitrag für saubere Luft und weniger Individualverkehr zu leisten.

Laut Finanzministerium sind etwa 279 000 Beamte und Tarifbeschäftigte anspruchsberechtigt. Umgerechnet nutzen inzwischen also mehr als zehn Prozent ein Jobticket, das in Kooperation mit den Verkehrsverbünden angeboten und vor allem in Ballungszentren genutzt wird.