Der Filterhersteller will bereits im Juni die Entlassungen aussprechen. Insgesamt werden 275 Stellen in der Produktion gestrichen. Hintergrund der Entscheidung sind die weitgehend gesättigten Märkte in Europa.
Stuttgart - Bei dem Autozulieferer Mann + Hummel kommt es zu betriebsbedingten Kündigungen. Vermutlich noch im Juni sollen 125 Mitarbeiter am Stammsitz Ludwigsburg entlassen werden, teilt der Filterhersteller her. Alternativ können sie in eine Transfergesellschaft wechseln und sich dort maximal ein Jahr lang qualifizieren lassen. Die Mitarbeiter wurden heute in einer Betriebsversammlung informiert. Der Abbau bei Mann + Hummel kommt nicht überraschend. Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte das Familienunternehmen angekündigt, in Deutschland rund 500 Stellen zu streichen. Mitgeteilt wurde damals, dass der Stammsitz besonders betroffen sei; 275 Arbeitsplätze sollten dort dem Rotstift zum Opfer fallen. Der Abbau in Bad Harzburg/Niedersachsen (150 der damals 350 Stellen) und in Sonneberg/Thüringen (70 der damals 500 Jobs) ist mittlerweile erfolgt, ohne dass Kündigungen ausgesprochen wurden.
In Ludwigsburg dagegen hätten sich „nur“ 75 Mitarbeiter für das freiwillige Ausscheiden über Abfindung oder Altersteilzeit entschieden, steht in der Mitteilung. Bei weitere 75 Mitarbeitern ist entweder der befristete Vertrag ausgelaufen oder sie konnten intern versetzt werden. Mit dem Abbau sei der Produktionsstandort Ludwigsburg nun „nachhaltig wirtschaftlich“ aufgestellt, versichert der Sprecher. Mann + Hummel beschäftigt in Ludwigsburg 1850 Mitarbeiter, 630 davon sind in der Produktion tätig. Weltweit stehen 16 000 Beschäftigte auf der Gehaltsliste. Grund für den Abbau am Stammsitz ist zum einen die weitgehende Sättigung der europäischen Märkte und zum anderen der Technologiewechsel bei einem Produkt (Saugrohre). Auch künftig werden in Ludwigsburg etwa Öl- und Kraftstofffiter hergestellt.