Der Frühling macht sich bereit. Zeit, sich nun dem Frühjahrsputz zu widmen. Kleiderschrank ausmisten, Keller aufräumen, Fenster putzen – doch was ist eigentlich mit der Küche und dem Bad? Hier verstecken sich oft übersehene Keimschleudern.
Beim Frühjahrsputz wird das ganze Haus richtig durchgeputzt, sodass Schmutz und Keime keine Chance mehr haben. Ach ja, wirklich? Die größten Dreckschleudern bleiben nämlich oft unentdeckt.
Spülschwamm Der Spülschwamm putzt das gesamte Geschirr und die ganze Spüle blitzblank. Aber wer putzt den Putzschwamm? Wer meint, dass der Spülschwamm ja ständig mit Spülmitteln in Kontakt kommt und somit seinerseits eigentlich völlig keimfrei sein müsste, der irrt. Wissenschaftler der National Sanitation Foundation (NSF) in Ann Arbor, USA, einer Organisation, die sich unter anderem mit Fragen der Lebensmittelsicherheit befasst, haben auf Haushaltsspülschwämmen durchschnittlich mehr als 362 Millionen Mikroorganismen pro Gramm Spülschwamm gefunden.
Wie kann man das ändern? Ganz einfach: Der Spülschwamm oder auch das Spültuch müssen die Möglichkeit bekommen, trocknen zu können, damit sich darin kein feuchtes Klima dauerhaft etablieren kann, dass die Bakterienbildung begünstigt. Zwischendurch sollte der Putzschwamm auch immer mal wieder in kochendem Wasser abgekocht werden.
Zahnbürste und Zahnputzbecher Im Badezimmer wird geduscht, gebadet und gewaschen. Das freut natürlich die Mikroorganismen, die auf der Zahnbürste sitzen und auch diejenigen, die sich im Zahnputzbecher breit gemacht haben.
Nach dem Zähneputzen sind Bürste und Becher ohnehin noch eine gewisse Zeit lang nass, so dass sich unterm Strich ein feuchtes Mikroklima einstellen kann, in dem Bakterien hervorragend gedeihen. 2021 hat ein Wissenschaftlerteam um Ryan A. Blaustein von der Northwestern University in Evanston, USA, eine Studie vorgelegt, in der die Forscher penibel auflisten, welche Bakterien und Keime sich auf der Zahnbürste und im Zahnputzbecher finden lassen.
Erwartungsgemäß waren das vor allem Mikroorganismen des Mundraumes sowie Staub, aber auch Bakterien, die durch das Spülen der Toilette bei offenem Deckel in Form von Aerosolen dorthin gelangten. Wichtig ist also, dass Bürste und Becher vernünftig trocknen können, um den Bakterien ihren Nährboden zu entziehen. Dazu stellt man die Bürste am besten aufrecht in den Becher und zwar mit dem Bürstenkopf nach oben.
Computertastatur Es gibt Untersuchungen, bei denen mehr Mikroorganismen auf durchschnittlichen Computertastaturen gefunden wurden als auf Toilettenbrillen. Schön ist das nicht.
Zwischen den Tasten lässt sich ein Pinsel mit einigem Erfolg einsetzen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Tastatur während der Reinigung umzudrehen ist, damit etwaige Fremdkörper nach unten wegfallen können.
Ansonsten drückt man sie mit dem Pinsel eher noch tiefer in die kleinen Spalten zwischen den Tasten hinein. Im Handel sind auch Reinigungsmittel erhältlich, die speziell für Tastaturen gedacht sind. Wichtig ist, darauf zu achten, keine triefnassen Tücher oder Schwämme zu verwenden, denn Computer vertragen Feuchtigkeit in aller Regel nicht. Eine derartige Reinigung könnten übrigens auch die Fernbedienungen von Fernsehern und Stereoanlagen sowie Videospielcontroller gebrauchen.
Kaffeemaschine Kaffeemaschinen sind heutzutage wahre Wunderwerke der Technik. Sie können nicht nur Kaffee aufbrühen, sondern auch Bohnen mahlen, Milch aufschäumen und größere Vorräte an Wasser bereit halten. Die Kehrseite der Medaille ist, dass man das auch alles sauber halten muss, denn ansonsten können sich schnell Pilze und Bakterien breitmachen. Bei Kaffeevollautomaten empfehlen einige Hersteller, das Wasser täglich zu wechseln. Benutzte Kaffeefilter mitsamt Kaffeesatz sollten zudem nicht länger Zeit in der Maschine verbleiben, da sich sonst Schimmelpilze bilden können. Regelmäßiges Entkalken schont nicht nur die Maschine, sondern tötet auch Bakterien ab.
Küchenspüle Obwohl die Becken oft aus Edelstahl bestehen und eigentlich ganz gut zu reinigen sind, so steckt der Teufel doch oft im Detail oder besser gesagt: im Abfluss. Dort sammeln sich nämlich gerne alle möglichen Speisereste an und beginnen nach erstaunlich kurzer Zeit damit ein Eigenleben zu führen. Die Forscher der NSF entdeckten im Spülbecken der Küche immerhin durchschnittlich über 11 Millionen Mikroorganismen pro 10 Quadratzentimeter Fläche. Ändern lässt sich dies, indem alle Schmutz- und Essensreste sofort nach dem Geschirreinigen aus dem Becken entfernt werden.
Geschirrhandtuch Mit dem Geschirrhandtuch trocknet man ja nicht nur mal eben schnell ein Glas oder einen Teller ab, sondern wischt damit auch über Arbeitsplatten und Flächen, auf denen gerade Fleisch, Geflügel, Meerestiere, rohe Eier, rohes Gemüse und andere Lebensmittel verarbeitet wurden.
Es lohnt sich also, das Küchenhandtuch öfter mal mit mindestens 60 Grad Celsius zu waschen, um diese Bakterien abzutöten.