Japan: Atomkatastrophe von Fukushima so gravierend wie Unglück von Tschernobyl.

Tokio - Japan bewertet die Atomkatastrophe von Fukushima nun als ebenso gravierend wie das Reaktorunglück von Tschernobyl im Jahr 1986. Die Katastrophe werde auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (Ines) auf die höchste Stufe 7 statt bislang 5 eingeordnet, teilte die japanische Atomaufsicht am Dienstag in Tokio mit. Es handele sich um eine vorläufige Einordnung, betonte ein Sprecher der Atomaufsicht. Die endgültige Bewertung müsse die Internationale Atomenergiebehörde vornehmen.

Tepco: Könnte Tschernobyl noch übertreffen

Die Betreibergesellschaft Tepco zeigte sich am Dienstag besorgt darüber, dass die austretende Strahlenmenge am Ende die der Atomkatastrophe von Tschernobyl noch übertreffen könne. „Der Austritt von Strahlung ist noch nicht vollkommen gestoppt und unsere Sorge ist, dass sie am Ende Tschernobyl übersteigen könnte“, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft. Zuvor hatte die Atomaufsicht erklärt, dass die Menge ausgetretener Radioaktivität aus der Anlage in Fukushima rund zehn Prozent derjenigen betrage, die bei der Katastrophe in der Ukraine 1986 festgestellt worden sei.

Stufe 7: Austritt großer Mengen Radioaktivität

Ein mit Stufe 7 eingeordneter Vorfall bezeichnet einen katastrophalen Unfall mit dem Austritt großer Mengen Radioaktivität und schwersten Auswirkungen auf Menschen und Umwelt. In der Geschichte der Atomkraft-Nutzung wurde bislang nur die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in diese Kategorie eingeordnet.