Daniel Craig bei den Dreharbeiten zum neuesten Bond-Film „Spectre“ Foto: dpa

Daniel Craig will nicht mehr. Oder kokettiert er nur? Egal! Jedenfalls sprießen die Gerüchte zu möglichen Nachfolgern ins Kraut.

London - Der Schauspieler Daniel Craig hat offenbar genug vom geschüttelten Martini. Nach vier James-Bond-Filmen, der neueste mit dem Titel „Spectre“ kommt in wenigen Wochen in die Kinos, verabschiedet er sich als Agent 007. Und eine Rückkehr hat er mehr oder minder ausgeschlossen.

In einem Interview antwortete Craig auf die Frage, ob er sich nicht doch vorstellen könnte, seinen Vertrag zu verlängern: „Lieber würde ich dieses Glas hier zerbrechen und mir die Pulsadern aufschneiden.“

Der Abschied scheint also endgültig zu sein. Im Heimatland des legendären Agenten heizt das die Spekulationen, wer als Nachfolger infrage kommt, jetzt erst so richtig an. Und wer könnte im Königreich als Gradmesser besser infrage kommen als die Wettbüros? Da heißt der Favorit für die Darstellung des berühmtesten Geheimagenten Ihrer Majestät Damian Lewis. Das jedenfalls berichtet mit William Hill einer der Top-Buchmacher auf der Insel.

„Homeland-Star“ könnte Craig-Nachfolger werden

Der ehemalige Star der Serie „Homeland“, rothaarig dazu, könnte also zum „Gingerfinger“ werden, wie der „Guardian“ ihn in Anspielung auf „Goldfinger“ und die Haarfarbe bereits genannt hat. Ja, die Haare: Bei diesem Thema kommen einige Erinnerungen hoch: Als vor zehn Jahren Daniel Craig als neuer Spion vorgestellt wurde, empörte sich das britische Volk. Ein blonder 007? Der als Softie abgestempelte Craig wollte nicht in die Reihe von Sean Connery, Roger Moore oder Pierce Brosnan passen. Davon will heute niemand mehr etwas wissen, die James-Bond-Filme haben Craig zum gefeierten Superstar gemacht. Könnte nun der 44-jährige Engländer Damian Lewis zum neuen Spitzenagenten gekürt werden? In britischen Medien heißt es, der 44-Jährige wurde inoffiziell bereits vom Produzenten als erste Wahl abgenickt. Er sei, so wird eine Quelle zitiert, als internationaler Star perfekt für die Rolle. Weiter heißt es, Lewis sehe mit zunehmendem Alter sanft und „sophisticated“ aus – ein wichtiges Detail für die Briten: Ein Bond muss mondän, kultiviert und weltgewandt daherkommen. Lewis also? Oder folgt doch ein ganz anderer Darsteller nach Daniel Craig? Die Gerüchteküche, wer demnächst im Aston Martin die Welt rettet, hat in den vergangenen Jahrzehnten eigentlich nie aufgehört zu brodeln. In den Klatschspalten fand sich vor einigen Monaten bereits der britische Schauspieler und Musiker Idris Elba wieder. In der Diskussion spielte vor allem seine Hautfarbe eine Rolle: Der 43-Jährige wäre der erste schwarze Bond. Und genau das könnte ihn selbst davon abhalten, die Rolle anzunehmen. Er wolle „nicht der schwarze James Bond sein“, stellte Elba unlängst klar.

Gehandelt werden aber auch noch eine Menge andere Kandidaten. Der Ex-Fußballer David Beckham zum Beispiel oder „Sherlock Holmes“-Darsteller Benedict Cumberbatch. Auch Tom Hardy und Michael Fassbender. Und Henry Cavill und Hugh Jackman. Und Colin Firth und Hugh Grant. Was zeigt: Es könnte fast jederwerden.