Trauer um einen getöteten israelischen Soldaten. Foto: imago//Debbie Hill

Die unglaubliche Zahl von fast 1000 Toten macht die Menschen des Landes fassungslos und wütend. Das Versagen der Armee und der Regierung wird noch Folgen haben. Zunächst aber rückt man zusammen – und trauert um die Opfer.

Hagai Tsoref kling bedrückt. Die Stimme ist gedämpft, man glaubt, durch das Telefon einen Mann mit gesenktem Kopf und gebrochenem Glauben zu sehen. Wie anders war das noch im Frühjahr. Da war der israelische Historiker kämpferisch, erklärte mit Verve und Engagement, warum er regelmäßig auf die Straße geht und gegen die Regierung demonstriert, die seiner Ansicht nach die Demokratie in Israel vernichten will. Die Regierung habe versagt, das sagt Hagai Tsoref auch jetzt, drei Tage nach dem Angriff der Hamas-Terroristen auf sein Land, das immer noch dabei ist, die Toten und die Geiseln zu zählen. Aber viel schlimmer: „Auch die Armee hat versagt, und dass dies passieren kann, das konnten wir uns einfach nicht vorstellen“, sagt Tsoref. Die Armee, der Stolz des Landes.