Jannick Henzler Foto: StZ

Jannick Henzler plant an der Downhill-Strecke mit, die die Stadt im Degerlocher Wald einrichten will.

Stuttgart-Degerloch – Jahrelang sind die Downhill-Fahrer mit dem Rad illegal durch den Degerlocher Wald gebrettert. Damit soll bald Schluss sein: Die Stadt will für 115 000 Euro eine legale Strecke bauen. In einer zweijährigen Testphase soll zunächst erkundet werden, ob die Sportler die Trasse annehmen. Damit die Akzeptanz wächst, planen Downhiller wie Jannick Henzler an der Strecke mit.
Herr Henzler, wann geht die legale Downhill-Strecke in Betrieb?
Das ist im Moment schwer zu sagen, da sind noch viele Dinge wie versicherungstechnische Fragen zu klären. Da sind wir Biker gar nicht involviert. Aus dem Rathaus haben wir aber die Zusage, dass wir im Frühjahr mit dem Bau der Hindernisse beginnen können. Für uns wäre es sehr wichtig, möglichst schnell anzufangen, wenn der Boden aufgetaut ist. Denn es dauert rund zwei Monate, bis alles steht. Die Bike-Saison fängt dann so etwa im Mai richtig an.

Jannick Henzler plant die Downhill-Strecke in Degerloch mitprivat Wie wird die Strecke aussehen?
Sie wird sich zu etwa 80 Prozent an den jetzt schon vorhandenen Weg halten, nur ein kleiner Teil wird davon abweichen. Geplant sind etwa 15 bis 20 Hindernisse, die uns den richtigen Spaß am Fahren bringen sollen. Außerdem ist der Ausgang so gewählt, dass wir Konflikte mit Anwohnern im Eiernest vermeiden.

Apropos Spaß am Fahren – was tun Sie, damit die Strecke später von den Sportlern gut angenommen wird?
Wir planen ganz unterschiedliche Hindernisse. Zum Beispiel Kicker, das sind Schanzen. Auch Doubles oder Gaps soll es geben, damit sind Sprünge über einen Hohlraum möglich. Ebenso sind sogenannte Wallrides, also Steilkurven vorgesehen. Es wird auf alle Fälle für jeden etwas dabei sein, egal ob Anfänger oder Profi. Deshalb gibt es an jedem Hindernis mehrere Varianten. Also neben der Steilwand für die Fortgeschrittenen auch eine Wellenbahn, die sich für Anfänger eignet. Außerdem wird es immer möglich sein, ein Hindernis zu umfahren, also den Chicken Way zu nehmen. Das alles trägt dazu bei, dass die Trasse nachher auch genutzt wird. Denn das ist unser Ziel.

Werben Sie extra für die neue Trasse?
Nein, das wird sich in der Szene herumsprechen. Wir haben jetzt schon Anfragen aus Berlin. Die Leute interessieren sich wirklich dafür, ob hier in Stuttgart künftig eine legale Strecke zur Verfügung steht.