Autobahnkommissar Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) hat bei den Dreharbeiten für die neue Staffel „Alarm für Cobra 11“ alle Hände voll zu tun Foto: dpa

Mit quietschenden Reifen, dröhnenden Motoren und explodierenden Autos lockt die Serie “Alarm für Cobra 11“ jede Woche Millionen Fans vor den Fernseher. Seit fast 20 Jahren mit dabei: Erdogan Atalay.

Köln – Schauspieler Erdogan Atalay spielt seit fast 20 Jahren den Kommissar Semir Gerkhan in der Serie „Alarm für Cobra 11“. Auch in der neuen Staffel, die am Donnerstag (20.15 Uhr/RTL) beginnt, ist er dabei.
Herr Atalay, was für ein Auto fahren Sie privat?
Ich habe einen alten Triumph Spitfire von 1969, bei dem machen Sie noch die Motorhaube auf und sehen mit einem Blick, was Sache ist – ganz anders als bei neuen Autos, die ja immer gleich an den Computer angeschlossen werden müssen. Außerdem fahre ich einen Maserati 3200 GT, Baujahr 1999, der ist auch sehr schön und hat einen tollen Motorsound. Und dann noch eine ganz normale Familienkutsche neueren Baujahrs mit viel Blech drum rum, ich bin ja schließlich Familienvater. Aber dieser Wagen gehört genau genommen meiner Frau.
Lassen Sie mich raten: Sie sind Autonarr.
So würde ich mich zwar nicht bezeichnen, aber ich stehe schon auf Autos und hätte auch gerne noch ein paar mehr. Ich würde ganz gerne Oldtimer sammeln, aber das kann man ja nicht mehr bezahlen, so teuer sind die geworden. Derzeit gibt es einen regelrechten Oldtimer-Boom, was sich natürlich auf die Preise auswirkt. Schnäppchen kann man da kaum noch machen.
Wie viele Punkte haben Sie in Flensburg?
Ich habe da noch nicht genau nachgeguckt, aber es sind zu viele, glaube ich. Der Führerschein war auch schon drei Mal weg, allerdings jeweils nur für einen Monat. Den Idiotentest musste ich also Gott sei Dank noch nie machen (lacht).
Sind Sie ein Raser?
Ich würde meinen Fahrstil eher als defensiv und vorausschauend bezeichnen. Ich rase nicht bei hohem Verkehrsaufkommen und drängle nie. Aber ich fahre schon mal etwas schneller, wenn die Straße leer ist – und werde dummerweise immer dann geblitzt.
In der Serie „Alarm für Cobra 11“ haben Sie quasi die Lizenz zum Rasen. Schmerzt es Sie, dass dabei so viele Autos kaputt gehen?
Ja, das tut schon weh. Aber was der Zuschauer nicht sieht, ist, dass die Autos, die wir kaputt machen, fast immer keine Straßenzulassung mehr bekommen könnten. Es gibt bei solchen Szenen immer mindestens zwei Autos. Eins, mit dem die Fahrszenen gemacht werden und an das kein Kratzer kommt. Und eins, das kaputt gemacht wird – und es normalerweise vorher schon war.
Haben Sie privat auch schon mal ein Auto geschrottet?
Noch nie. Ich habe zwar schon mal einen Unfall gebaut, aber das ist lange her. Da habe ich meinen Vater und drei schwergewichtige Geschäftsleute vom Flughafen abgeholt, es war glatt, und ich bin einem anderen hinten drauf gefahren. War aber nur Blechschaden.
Was hat Ihr Vater gesagt?
Der hat das ganz locker genommen und es mir nie vorgeworfen. Er hat zu den anderen Passagieren nur so etwas gesagt wie: „Das ist mein Sohn, kann man nix machen.“ Sehr cool! Aber sonst ist noch nie was passiert.
Sie sind seit bald 20 Jahren Held von „Alarm für Cobra 11“. Wird das nicht langweilig?
Ganz klar: Nein. Und zwar, weil ich die Arbeit und die Serie mag. Ich mag einfach die Action, und ich finde es gut, dass sich die Serie ständig wandelt. Wir haben nie stagniert, und das ist es auch, was den großen Reiz der Serie für mich ausmacht. Außerdem erfordert das Format nach wie vor eine sehr hohe Konzentration. Außerdem habe ich es ja immer wieder mal mit einem anderen Partner zu tun.
Waren Sie an der Auswahl des Neuen, Daniel Roesner, beteiligt?
Ja, ich bin da gefragt worden. Er hat ja auch schon mehrmals bei uns mitgespielt und kennt sich bei uns aus. Ich freue mich jedenfalls schon auf meinen neuen Partner. Er hat eine unglaublich positive, freundliche Ausstrahlung. In den neuen Folgen, die jetzt starten, ist er ja noch nicht zu sehen, aber im nächsten Jahr dürfen sich dann auch die Zuschauer auf ihn freuen.
Was sagen Sie Kritikern, die Ihre Serie für Krach-Bumm-Action ohne Sinn und Verstand halten?
Das halte ich für eine Frechheit, weil es mir zeigt, dass die noch nie bei uns reingeschaut haben und sich trotzdem ein solches Urteil erlauben. Es ist einfach nicht wahr, dass bei uns nur Autos durch die Gegend fliegen. Es gibt bei uns auch spannende Storys und viele dramatische Situationen ohne Action. Wer es guckt, der mag es. Und wer es nicht mag, darf gerne umschalten.

„Alarm für Cobra 11“, RTL, donnerstags, 20.15 Uhr