VfB Stuttgart gegen SC Freiburg, Schwaben gegen Badener: Für Andreas Hinkel ist die Partie am Samstag ein besonderes Spiel. Foto: dapd

Andreas Hinkel über badisch-schwäbische Vorurteile und das Derby Stuttgart gegen Freiburg.

Stuttgart - Beim VfB Stuttgart wurde er ein Großer, der SC Freiburg ist seine erste Bundesliga-Station nach vielen Jahren im Ausland: Für Andreas Hinkel ist das Landesderby Schwaben gegen Badener am Samstag in der Mercedes-Benz-Arena ein ganz besonderes Spiel - auch wenn es fraglich ist, ob der Verteidiger, der uns im August 2011 für die Videoserie "Bruno sieht rot" zur Verfügung stand, für die Breisgauer zum Einsatz kommt.

Wir haben mit dem 29-Jährigen gesprochen: Über seine Pläne, badisch-schwäbische Vorurteile und wie es ist, mit einem Stuttgarter Kennzeichen aufs Freiburger Trainingsgelände zu fahren. 

Freiburg gegen Stuttgart - ist das für Sie emotionaler als andere Spiele?

Andreas Hinkel: Natürlich. Ich habe viele Jahre beim VfB gespielt. Ich komme aus der Region, meine Familie und viele Freunde wohnen noch dort. Ist doch klar, dass es ein besonderes Spiel für mich ist.

An welches Spiel aus der BaWü-Derby-Geschichte erinnern Sie sich besonders gut und warum?

Ich kenne dieses Derby bisher ja nur aus Sicht des VfB. Aber es waren immer sehr stimmungsvolle Duelle. Einmal stand es zur Halbzeit aus VfB-Sicht nur 1:1. Da hat uns der damalige Trainer Felix Magath in der Kabine ziemlich rund gemacht. Wir haben dann nach der Pause in kurzer Zeit drei Tore nachgelegt und mir ist ein schönes Solo über 60 Meter gelungen, das Kevin Kuranyi mit einem schönen Tor abgeschlossen hat.

Unser Interview mit Andy Hinkel aus dem Spätsommer 2011: 

Die Region Stuttgart ist Ihre Heimat. Sind Sie noch oft hier?

Alle paar Wochen, um die Familie und Freunde zu besuchen.

Welches Badener-Schwaben-Vorurteil stimmt?

Ehrlich gesagt kenne ich solche Vorurteile gar nicht. Ich weiß, dass es zwischen Baden und Schwaben eine ganz spezielle Beziehung gibt, aber ich selbst habe damit keine negativen Erfahrungen gemacht. Außer dass ich zu Beginn meiner Zeit hier einmal wegen meines Stuttgarter Kennzeichens ein wenig geneckt wurde.

Sie kommen selten zum Einsatz: War der Wechsel nach Freiburg der richtige Schritt?

Ja - für beide Seiten. Ich fühle mich sehr wohl hier und passe auch gut her. Aber: Ich bin auch Fußballer mit Leib und Seele. Und kein Fußballer sitzt gerne auf der Bank.

Sehen Sie Chancen auf einen Stammplatz in Freiburg oder gibt es möglicherweise schon Pläne, den Verein im Sommer zu verlassen?

Auf jeden Fall sehe ich Chancen. Ich habe nach meiner Verletzung etwas länger gebraucht, um wieder topfit zu werden. Dazu hat mich vor dem Trainingslager ein hartnäckiger Infekt geplagt – aber jetzt bin ich wieder der Alte. Und ich habe das Feuer und den Ehrgeiz

Spielen Sie mal Hellseher: Packt der SCF den Klassenerhalt und wo landet der VfB?

Bei uns muss ich kein Hellseher sein. Wenn wir so weitermachen, wie wir uns in den letzten Wochen präsentieren, dann schaffen wir es, in der Liga zu bleiben. Aber wir dürfen nicht nachlassen. Beim VfB ist es schwieriger, eine Prognose abzugeben, weil die Leistungen zuletzt nicht konstant waren. Aber ich wünsche meinen Ex-Verein, dass es noch ein paar Plätze nach oben geht.