Robert Habeck steht nach seinem Auftritt bei „Maischberger“ in der Kritik. (Archivbild) Foto: AFP/JOHN MACDOUGALL

Der Auftritt von Robert Habeck bei der ARD-Talkrunde „Maischberger“ sorgt weiter für Diskussionen. Nun hat sich das Bäckerhandwerk zu Wort gemeldet – und den Wirtschaftsminister kritisiert.

Die irritierenden Aussagen von Robert Habeck bei der ARD-Sendung „Maischberger“ schlagen weiter hohe Wellen. Nun hat sich Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks zu Wort gemeldet und den Wirtschaftsminister nach seinen Äußerungen zu einer möglichen Insolvenzwelle kritisiert – und gleichzeitig eine Einladung ausgesprochen.

Es scheine so, als habe Habeck die Probleme der Handwerksbäcker nicht im Blick, sagte Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider am Mittwoch. „Gern laden wir Herrn Habeck ein, sich direkt in der Backstube ein Bild von der schwierigen Situation eines mittelständischen Unternehmers zu machen.“

Die laufenden Kosten bleiben

Habeck hatte am Dienstagabend in der Sendung auf die Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle am Ende dieses Winters rechne, geantwortet: „Nein, das tue ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erstmal aufhören, zu produzieren.“ Als Beispiel nannte Habeck Blumenläden, Bioläden und Bäckereien, weil diese Läden „darauf angewiesen sind, dass die Menschen Geld ausgeben“. Solche Betriebe hätten dann wirkliche Probleme, weil es eine Kaufzurückhaltung gebe. „Dann sind die nicht insolvent automatisch, aber sie hören vielleicht auf zu verkaufen“, so Habeck.

„Minister Habeck hat damit viele Mittelständler und insbesondere das Bäckerhandwerk aufgebracht“, sagte Schneider. „Eine Bäckerei kann nicht einfach für drei Monate zumachen und danach weiter laufen. Brotessen wird nicht nachgeholt.“ Habeck erkenne den Ernst der Lage nicht. Die laufenden Kosten blieben für die Bäckereien auch bei der Kaufzurückhaltung von Kunden dieselben. „Wir befürchten, dass viele Bäcker aufgeben müssen, wenn es vonseiten der Politik keine spürbare Entlastung gibt.“

Das Bäckerhandwerk hat nach Angaben des Verbands aktuell drei Hauptprobleme: Die Energiekrise verteure die Produktion, Rohstoffe seien knapp und teuer und der Fachkräftemangel erschwere die Personalsuche.