Eine Spanierin reist mit ihrem Mann mit dem Motorrad durch Indien. Auf einem Campingplatz wird sie von mehreren Männern vergewaltigt. Es gibt erste Festnahmen.
Nach der Gruppenvergewaltigung einer Spanierin im Osten Indiens sind drei Männer festgenommen worden. Nach vier weiteren Verdächtigen werde gefahndet, teilte die Polizei am Montag mit. „Wir müssen eine strenge Bestrafung sicherstellen“, sagte der hochrangige Polizeibeamte Pitamber Singh Kherwar der indischen Nachrichtenagentur PTI. Demnach nehme ein Fahnderteam derzeit „ständig“ Durchsuchungen vor. „Wir werden bald die übrigen Beschuldigten festnehmen“, versicherte der Beamte.
Eine Spanierin, die mit ihrem Mann mit dem Motorrad durch Indien reiste, hatte den Angaben zufolge am Freitagabend im Bezirk Dumka im Bundesstaat Jharkand gecampt und war von mehreren Männern vergewaltigt worden. In der Folge wurden die drei Verdächtigen festgenommen. Sie wurden am Sonntag gefesselt und mit Säcken über dem Kopf in ein Gerichtsgebäude geführt. Nach dem Gerichtstermin blieben sie in Haft.
In Indien droht Vergewaltigern die Todesstrafe
Gewalt gegen Frauen ist in Indien weit verbreitet. 2022 wurden nach offiziellen Angaben fast 90 Vergewaltigungen pro Tag gemeldet. Wegen der Stigmatisierung der Opfer und mangelnden Vertrauens in Polizei und Justiz werden viele Fälle gar nicht angezeigt. Verurteilungen wegen Vergewaltigungen sind weiterhin selten, die Gerichtsverfahren ziehen sich oft jahrelang hin.
2012 hatte die brutale Gruppenvergewaltigung einer indischen Studentin in Neu Delhi weltweit für Entsetzen gesorgt. Die 23-jährige Jyoti Singh wurde in einem Bus von fünf Männern und einem Jugendliche angegriffen, vergewaltigt und mit einer Eisenstange misshandelt. Danach warfen die Männer ihr Opfer schwer verletzt aus dem Bus. 13 Tage nach der Tat erlag die junge Frau in einem Krankenhaus ihren Verletzungen.
Die Tat in Indien hatte Massenproteste gegen den unzureichenden Schutz von Frauen vor sexuellen Übergriffen ausgelöst. In der Folge wurde eine Strafrechtsreform verabschiedet, die die Strafen für Vergewaltigung deutlich anhob. Damit können Vergewaltiger nun auch mit der Todesstrafe bestraft werden.