Gutes Wetter und gute Stimmung. Foto:  

Die Triathlon-Anfänger absolvierten eine Radausfahrt und ein Schwimmtraining.

Murr - Von wegen „Sonntag ist Ruhetag“: Die Rookies verbrachten ihn auf dem Fahrrad und im Schwimmbad. Treffpunkt zur ersten Rad-Ausfahrt war der Murrer Marktplatz. So verschieden wie die Triathlon-Neulinge waren ihre Räder: Vom betagten Damenrad über windschnittige Rennräder bis zu Trekkingbikes mit Stollenreifen, in denen noch der Dreck vergangener Ausfahrten hing, war alles dabei. Gut vorbereitet waren alle. Die Trainer hatten vorab mehrmals darauf hingewiesen, was man zum Radfahren braucht. Zwingend notwendig ist ein Helm, empfehlenswert bei Temperaturen um die sieben Grad waren Handschuhe, Schal, ein Stirnband und windabweisende Kleidung. Denn obwohl die Sonne rauskam, blieb es kühl auf der 30-Kilometer-Strecke von Murr über Höpfigheim, Großbottwar, Hof und Lembach, Kleinbottwar und Steinheim.

Neu war für viele, paarweise in der Kolone hintereinander zu fahren. Ist der Abstand zum Vordermann zu groß, zieht sich das Feld in die Länge. Immer wieder war deshalb die Aufforderung „Bitte aufschließen!“ zu hören. Die Trainer Arne Lichtenknecker, Katja Fischer, Sandra Wiesner und Bodo Massa achteten stets darauf, dass die Lücken nicht zu groß wurden. Und: Wer dicht hintereinander radelt, sieht nicht, was vor einem auf der Strecke passiert. Radler verständigen sich deshalb mit Handzeichen. Wie sie funktionierten, erklärte Trainerin Daniela Woditsch: Hinter dem Rücken mit der rechten Hand nach links wedeln bedeutet, dass auf der rechten Seite ein Hindernis steht. Ist es links, kommt die linke Hand zum Einsatz. Hand nach oben bedeutet „Achtung, bremsen!“, ein Fingerzeig nach unten warnt vor Schlaglöchern oder Rollsplitt. Wie wichtig diese Handzeichen sind, wurde klar, als auf den Feldern zwischen Höpfigheim und Großbottwar plötzlich eine Schafherde unseren Weg kreuzte. Die Hinterlassenschaften der Schafe sorgten übrigens dafür, dass die Abstände in der Gruppe wieder etwas größer wurden: Was sich kurzzeitig im Profil der Reifen festgefahren hatte, flog wenige Meter später in hohem Bogen durch die Luft.

In Höpfigheim an der Steigung sortierte sich die Gruppe neu. „Das ist der steilste Abschnitt der Originalstrecke“, warnte Trainerin Katja Fischer. „Kräfte einteilen, es zieht sich!“ Dass ich seit Jahren lieber mit dem Rad anstatt dem Auto fahre, zahlte sich jetzt aus. Auf der Kuppe angekommen, formierten sich die Rookies zu neuen Paaren. Das Tolle daran: Man findet in der Gemeinschaft von Sportbegeistern immer sofort ein Gesprächsthema. Einen Spitznamen habe ich nun auch weg: Rookie Andreas nannte mich einfach „Zeitung“ und erntete dafür viel Gelächter.

Für das Schwimmtraining gibt es in diesem Jahr zwei Termine, eine Gruppe trainiert samstags im Ludwigsburger Campusbad, die andere sonntags im Freiberger Hallenbad. Der Vorteil: Die Trainer haben richtig viel Zeit für jeden einzelnen. Dass Kraulen nicht meine Disziplin ist, ahnte ich schon, bestätigt wurde es beim Schwimmtechnik-Training, als wir Bahn für Bahn den korrekten Bewegungsablauf der Arme übten. Luftholen ist kompliziert: Das Zeitfenster zum Einatmen deckt sich nicht immer mit meinem aktuellen Sauerstoffbedarf. Dafür weiß ich jetzt, dass das Wasser aus dem Schwimmbecken nicht besonders gut schmeckt, sonst aber keine negativen Auswirkungen hat. Zum Glück war ich damit nicht allein, gemeinsam kämpfte es sich leichter durch die Technikübungen.

Zwischendurch ließ uns Trainerin Larissa Karl zur Erholung immer wieder ein, zwei Bahnen Brustschwimmen. Wir sollten uns aber nicht zu früh freuen: Auch dabei gibt es Übungen, die die Koordination von Armen, Beinen, Körper und Atmung fordern. Zum Bespiel im Uhrzeigersinn nur mit einem Arm, dann mit einem Bein Schwimmbewegungen ausführen. „Das war heute richtig gut, ich nehme richtig viel mit“, fasste Rookie Franziska den Sonntag zusammen – und wir alle sind gespannt, was uns in den weiteren Einheiten bis zum 10. Mai erwartet.