Ein schwäbisches Viertele Foto: Kern

Leser Hans-Peter Bott aus Backnang erfreut uns mit diesem Beitrag aus seiner Jugend.

Leser Hans-Peter Bott aus Backnang erfreut uns mit diesem Beitrag:

"Es war in den frühen sechziger Jahren. Als frischgebackener, stolzer junger Leutnant wurde ich aus dem Schwäbischen bis ans Ende von Deutschland, nach Ostfriesland, geschickt. Am ersten Abend im Offiziersheim, mitten unter Starfighter-Piloten und Technikern, fragte mich die Heimdame Frau H. in ihrem Frisenplatt nach meinem Wunsch: ,Nu, Herr Leutnant, watt kann eck for sei don. Watt wünschen sei syck?' Ich antwortete: I hätt' gern a Viertele!' Erneutes Fragen ihrerseits: ,Watt darf et seyn?' Ich: ,Ha, a Viertele!'

Frau H. ging in die Küche, und eine Ordonanz kam: ,Watt soll eick den Herrn Leutnant bringen?' Ich blieb dabei: ,A Viertele, bitte!'

Kurze Zeit später erschien die Ordonanz mit einer Frikadelle (Fleischküchle), schön garniert mit Petersilie."

Unser Spruch des Tages kommt von Leser Heiner Prinz aus Vaihingen: "Liaber zwei gute Viertele wia oi schlechts."

Und weil's so schön ist, hat Herr Prinz gleich noch einen zweiten, damit verwandten schwäbischen Spruch hinzugefügt: "Wenn i an Rausch han, des merkt jeder; aber wenn i Durscht han, des sieht koiner."