Die Quellfassung bei Jettenbach ist saniert worden. Foto: Karsten Schmalz

Die Arbeiten an fünf verschiedenen Quellen auf Beilsteiner Markung sind abgeschlossen. Dem Problem der zurückgehenden Wassermenge wird damit entgegengetreten.

Beilstein - Neben dem Wasser aus der Landeswasserversorgung setzt die Stadt Beilstein darauf, Trinkwasser aus eigenen Quellen zu gewinnen. So weit, so üblich. Und die große Markung ist auch prädestiniert dafür. Entsprechend gibt es über die Fläche verteilt mehrere Quellen, in denen umliegendes Wasser zusammengeführt wird. In den vergangenen Jahren trat wegen der trockenen Sommer allerdings ein Problem auf: Die Quellen schütteten spürbar weniger Wasser aus. Nun konnte die Stadtverwaltung freilich nicht für mehr Regen sorgen – durch eine, wie es von der Stadt heißt, „unvermeidbare“ Sanierung von fünf Quellen steht ihr nun aber trotzdem wieder mehr Wasser zur Verfügung.

„Wir hatten auch das Problem, dass das Wasser nach starkem Regen sehr trüb war – weshalb das Messgerät angeschlagen hat. Das Wasser wurde dann abgeschieden“, sagt Stadtkämmerer Werner Waldenberger. So ging die sowieso nachlassende Wassermenge noch weiter zurück. Nach der Sanierung sollte das Problem von trübem Wasser im Sammelbehälter aber erst mal der Vergangenheit angehören.

Auch eingedrungene Wurzeln haben die Bauarbeiter entfernt

Die Arbeiten an vier der Quellen sind bereits abgeschlossen. Löcher in den Leitungssträngen sind geschlossen, einwachsendes Wurzelwerk wurde entfernt. Und an der Quelle Klingenhau 5 im Tal zwischen den Teilorten Jettenbach und Klingen befinden sich die Arbeiten der aus Bayern kommenden Firma Scharpf in den letzten Zügen. Sie waren an dieser Stelle mehr gefordert als ursprünglich gedacht. Denn die Leitungsstränge, die von der Quelle in zwei Richtungen führen, um das Wasser zu sammeln, waren länger als geplant. Zudem war das Bauwerk an der Quelle teils eingebrochen. Die Folge: In schwierigem Gelände im abgelegenen, idyllischen Tal des Jettenbachs, wo sonst nur das Blöken von Schafen und die Laute anderer Weidetiere zu hören sind, musste fleißig gebaggert werden. Auch Bäume am Waldrand mussten wegen der überraschend langen und tiefen Leitungen gefällt werden.

Für die Sanierung der Quellen nimmt die Stadt Beilstein viel Geld in die Hand. Nach einer anfänglichen, vorsichtigen Kostenschätzung von 124 000 Euro im Jahr 2020 reichte dann bei der folgenden Ausschreibung nur eine Firma ein Angebot ein – für Kosten von 358 600 Euro.

Die Arbeiten waren aufwendiger als erwartet

Da es nur wenige darauf spezialisierte Firmen gibt, war die Hoffnung auch in Absprache mit der Landeswasserversorgung nicht groß, dass es bei einer zweiten Ausschreibung besser werden würde. Also bissen Stadtverwaltung und Gemeinderat in den sauren Apfel und erteilten den Auftrag. Da die Arbeiten nun aufwendiger waren, was nicht vorhersehbar gewesen ist, müssen noch 25 700 Euro zusätzlich im Haushalt verplant werden. Diesem Nachtrag stimmte der Gemeinderat am Mittwoch zu.

Jetzt, mit dem Ende der Sanierung, ist die Trinkwasserversorgung verbessert. Das kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn mit den Quellen bei Klingen werden nicht nur der gleichnamige Teilort sowie Maad und Billensbach versorgt. Sondern mit dem übrigen Wasser auch Jettenbach, Gagernberg und der östliche Teil der Beilsteiner Kernstadt. Und in dem entsteht zurzeit das Neubaugebiet Hartäcker. Rund 50 Kubikmeter Trinkwasser werden dadurch künftig zusätzlich am Tag benötigt.