Die Stiko empfiehlt für unter 30-Jährige nur noch das Biontech-Vakzin. Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlung zur Impfung gegen das Coronavirus auf einen neuen Stand gebracht. Neuere Studien sprechen demnach gegen die Verwendung des Moderna-Impfstoffs für junge Menschen.

Berlin - Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Covid-19-Impfungen von unter 30-Jährigen nur noch mit dem Vakzin Comirnaty der Partner BioNTech und Pfizer. Aktuelle Daten zeigten, dass Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen bei jungen Menschen unter 30 Jahren nach der Impfung mit Spikevax von Moderna häufiger beobachtet wurden als nach der Impfung mit Comirnaty, begründete die beim Robert-Koch-Institut angesiedelte Stiko am Mittwoch ihre aktualisierte Empfehlung. Für über 30-Jährige bestehe nach der Impfung mit Spikevax hingegen kein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskel- und Herzbeutelentzündung. Schwangeren solle unabhängig vom Alter bei einer Impfung Comirnaty angeboten werden.

Auch andere Länder haben bereits die Impfungen mit Moderna wegen des Risikos von Herzmuskelentzündungen eingeschränkt. So hat etwa Schweden bereits im Oktober Impfungen mit Spikevax bei allen im Alter von bis zu 30 Jahren zunächst bis Dezember gestoppt und setzt stattdessen auf Comirnaty. Auch Frankreich empfiehlt allen unter 30 Jahren nur noch den Impfstoff von BioNTech. Die Gesundheitsbehörde Haute Autorite de Sante (HAS) hatte am Dienstag erklärt, bei unter 30-Jährigen scheine das Risiko einer Herzmuskelentzündung mit Comirnaty rund fünfmal geringer als mit Spikevax.

Vorteile überwiegen Risiko

Großbritannien geht sogar noch weiter und bietet allen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren zunächst nur eine Dosis mit Comirnaty an, eine zweite Dosis soll dieser Altersgruppe erst im Frühjahr angeboten werden, wenn mehr Daten vorliegen.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte den Einsatz des BioNTech-Impfstoffs bei über Zwölfjährigen im Mai genehmigt und von Moderna im Juli. Beide Vakzine basieren auf dem Ansatz der Boten-RNA (mRNA), sie vermitteln den menschlichen Zellen die Information zur Bekämpfung der Krankheitserreger. Die EMA hatte zwar erklärt, dass es einen möglichen Zusammenhang zwischen sehr seltenen Fällen von Herzmuskelentzündungen und den beiden Vakzinen gebe, dass die Vorteile der Impfung aber die Risiken überwögen.