Bei dem Gespräch mit Christian Sievers gibt Avatar „Jenny“ die KI-Antworten 1 zu 1 wieder. Foto: dpa

Das ZDF-Interview mit einem Avatar dürfte bei vielen ein mulmiges Gefühl hervorgerufen haben: Die Angst vor Künstlicher Intelligenz ist momentan deutlich größer als der Glaube an den Fortschritt.

Das „Heute Journal“ im ZDF hat erstmals ein Interview mit einer Künstlichen Intelligenz (KI) geführt. In einem Beitrag der Sendung sieht man Moderator Christian Sievers, wie er mit einem weiblichen Avatar namens „Jenny“ unter anderem über Chancen und Risiken von KI und über 30 Jahre World Wide Web spricht. Die Antworten von „Jenny“ stammen laut ZDF vom Sprach-Roboter ChatGPT. Das Gespräch wurde Sonntagabend im „Heute Journal“ ausgestrahlt.

Das eigentliche Interview mit der KI wurde laut ZDF bereits im Vorfeld der Aufzeichnung geführt. ChatGPT lieferte die Antworten dabei in Schriftform. Bei dem gezeigten Gespräch mit Sievers gibt Avatar „Jenny“ dann die KI-Antworten 1 zu 1 wieder.

Interview dürfte Ängst hervorrufen

Das Interview dürfte bei vielen ein mulmiges Gefühl hervorrufen: Denn die Angst vor neuen Formen Künstlicher Intelligenz (KI) ist momentan offenbar deutlich größer als der Glaube an den Fortschritt. In einer aktuellen Umfrage für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ sagten 40 Prozent, die kreativen Fähigkeiten virtueller KI-Asistenten wie ChatGPT würden sie eher beunruhigen. 20 Prozent dagegen empfinden der Umfrage zufolge die Möglichkeiten, die solche Anwendungen bieten, vor allem als Fortschritt.

31 Prozent der Befragten sahen sowohl positive als auch negative Aspekte, 9 Prozent machten keine Angaben. Das Institut für Demoskopie Allensbach befragte im März 1.101 Personen. Die Frage lautete: „Empfinden Sie Computeranwendungen, die auf KI beruhen, als Fortschritt oder beunruhigt Sie das?“.