Backwaren im Land werden teurer: Johannes Schultheiss, Landesinnungsmeister des Bäckerinnungsverbands Württemberg, in Esslingen in einer seiner Verkaufsfilialen. Backwaren im Land werden teurer. Foto: dapd

Schlechte Ernte: Kunden müssen künftig wohl für Brot und Brötchen mehr bezahlen.

Stuttgart - Die Menschen in Baden-Württemberg müssen für Brot und Brötchen künftig möglicherweise tiefer in die Tasche greifen. Wie der Landesbauernverband am Donnerstag berichtete, deckten die Getreidepreise die Produktionskosten in den vergangenen Jahren gar nicht oder nur knapp. „Zum Sichern der Wirtschaftlichkeit des Ackerbaus sind höhere Preise notwendig“, teilte der Verband mit. Gründe für steigende Produktionskosten seien unter anderem höhere Preise für Futter und Energie, berichtete der Verband. Hinzu kämen Mehrkosten durch Tierschutzauflagen.

Jeder Bäcker entscheidet selbst über Aufschlag

Wie viel teurer Backwaren tatsächlich würden, hänge aber von jedem Bäcker selbst ab, betonte ein Verbandssprecher. Bei den Kosten für ein Brötchen schlage Getreide nur mit bis zu 5 Prozent zu Buche. Neben Weizen, Roggen & Co kämen dann beispielsweise auch Energie- und Personalkosten des Bäckers hinzu.

Für die Ertragsschwankungen beim Getreide waren in diesem Jahr unter anderem Wetterkapriolen verantwortlich: Wegen extremem Frost im Februar und einer zu trockenen ersten Jahreshälfte hatten dem Verband zufolge vor allem Bauern in der nördlichen Landeshälfte deutliche Einbußen. Im Süden lief es besser.

Im ganzen Land enttäuschend war hingegen die Rapsernte: Frostschäden und fehlender Niederschlag führten teilweise zu Einbußen von bis zu 50 Prozent, hieß es. Insgesamt rechnen die Bauern daher mit einer leicht unterdurchschnittlichen Getreide- und Rapsernte.