Fabian Busch (li.) und Wotan Wilke ­Möhring in „Sex & Crime“ Foto: Camino

Die eine zerteilen, die andere vergessen – Paul Florian Müller verrät in seiner Krimi-Komödie viel zu früh, wie und warum die einzelnen Figuren miteinander und gegeneinander intrigieren.

Deutschland - „Wieso ich, warum soll ich sägen?“, erkundigt sich Theo (Fabian Busch) bei seinem Freund Valentin (Wotan Wilke Möhring), der neben ihm im Wohnzimmer steht und gelbe Gartenhandschuhe trägt. Valentin räsoniert: „Sollte ich jemals ’ne Frau totschlagen und dann zu dir kommen, damit du mir hilfst, die Leiche zu entsorgen – dann säge ich. Aber heute und unter diesen Umständen sägst du.“ Die Affäre (Claudia Eisinger) liegt blass, blutig und nackt am Boden.

Nicht selten, so suggeriert es zumindest das Genre, hängen Verkehr und Verbrechen zusammen. Über „Sex & Crime“ sagt Regisseur Paul Florian Müller: „Der Film spielt bewusst mit bestimmten Klischees und lacht diese aus, nur um sie gleichzeitig liebevoll zu umarmen.“ Dass sich Ausgelachte aber ungern umarmen lassen, merkt man diesem misslungenen Langfilmdebüt an.

Bestsellerautor Theo plagt nicht nur die gewesene Gespielin, sondern auch die Scheidung von seiner fremdgängerischen Frau Katja (Pheline Roggan). Valentins Tipps sind pragmatisch: die eine zerteilen, die andere vergessen. Freilich hängt auch er in der Sache drin. Der Streifen verrät jedoch viel zu früh, wie und warum die einzelnen Figuren miteinander und gegeneinander intrigieren. Zudem sorgen schwache Dialoge samt mehrfachen Wiederholungen für Längen – und das bei einem 82-Minüter! Das solide Ensemble hätte dieses Drehbuch selbst mit einer Glanzleistung nicht wettmachen können.