Eine Todesanzeige für den verstorbenen Thomas Bögerl ist am 14.07.2011 in der Heidenheimer Zeitung veröffentlicht worden. Im fränkischen Herrieden ist der frühere Bankier am Freitag im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Am Montag fand ein Trauergottesdienst für Freunde und Familienmitglieder statt. Foto: dpa

Hinterbliebene haben im fränkischen Herrieden von Thomas Bögerl Abschied genommen.

Herrieden/Heidenheim - Eine Woche nach seinem Selbstmord haben Angehörige und Freunde am Montag einen Trauergottesdienst für den Mann der entführten und ermordeten Maria Bögerl gefeiert. Der Gottesdienst war aber nicht in Heidenheim, sondern im fränkischen Herrieden (Kreis Ansbach), wo Thomas Bögerl Verwandte hatte. Dort trauerten die Menschen in der Katholischen Stiftsbasilika St. Vitus und St. Deocar, wie eine Sprecherin der Gemeinde sagte.

Keine letzte Ruhe in Heidenheim

Der 56-Jährige war am Freitag in Herrieden im engsten Familienkreis beigesetzt worden. Warum der Sparkassenchef nicht neben seiner Frau in Heidenheim bestattet wurde, blieb unklar. Ein Sprecher der Polizei Heidenheim betonte, er könne dazu nichts sagen - ebenso wie zu der Frage, ob die Bankiersgattin umgebettet wurde. Die Ermittlungen der Sonderkommission „Flagge“ zu möglichen Querverweisen zwischen der Entführung und Ermordung Maria Bögerls und dem Suizid ihres Mannes gut ein Jahr später gehen derweil weiter.

Polizei ermittelt in alle Richtungen

Es gebe noch keine neuen Erkenntnisse, sagte der Polizeisprecher. Nach dpa-Informationen ist auch das Umfeld der 26 und 28 Jahre alten Kinder Bögerls im Visier der Polizei. Der Polizeisprecher sagte lediglich: „Wir ermitteln in alle Richtungen. Es gibt derzeit keine neuen Verdächtigen.“ Die Polizei habe auch immer wieder die Familie in die Ermittlungen mit einbezogen - Berichte über Streit mit Thomas Bögerl wegen schleppender Ermittlungen wollte er nicht bestätigen.

Zu Medienberichten, wonach die österreichische Polizei verwundert sei, dass die Heidenheimer bis heute nicht das Alibi eines in Linz inhaftierten deutschen Rockers überprüft habe, erklärte der Polizeisprecher, es gebe bislang keinen Bezug aus Österreich nach Heidenheim. Und da viele andere Dienststellen wegen eines Alibis kontaktiert werden müssten, dauere die Prüfung noch an.