Der amerikanische Jazz-Pianist Dave Brubeck ist im Alter von 91 Jahren einem Herzversagen erlegen. Foto: dpa

Einen Tag vor seinem 92. Gurtstag ist die Jazz-Legende Dave Brubeck gestorben. Sein Herz hat auf dem Weg zum Kardiologen versagt.

Hartford - Wie kaum ein anderer drückte Dave Brubeck dem Modern Jazz seinen musikalischen Stempel auf. Nun ist der Pianist und Komponist gestorben. Auf dem Weg zu einem Termin beim Kardiologen sei er am Mittwochmorgen einem Herzversagen erlegen, teilte sein Manager Russell Gloyd mit.

1920 im kalifornischen Concord geboren, wollte der junge Brubeck eigentlich wie sein Vater eine Laufbahn als Farmer einschlagen. So absolvierte er zunächst ein Studium der Tiermedizin, wechselte dann jedoch auf ein Konservatorium. 1942 wurde er in den Militärdienst eingezogen, im Zweiten Weltkrieg trat er aber überwiegend als Musiker auf. Nach seiner Rückkehr kehrte Brubeck wieder ans Konservatorium zurück. Noch als Musikstudent gründete er ein Jazz-Oktett.

Unverwechselbare musikalische Handschrift

Den Durchbruch feierte er jedoch mit dem 1951 gegründeten Dave-Brubeck-Quartett mit ihm am Klavier, Paul Desmond (Saxofon), Joe Dodge (Bass) und Bob Bates (Bass). Ihr bahnbrechendes Album „Time Out“ von 1959 verkaufte sich als erstes Jazz-Album überhaupt millionenfach. Das Werk warf ein Schlaglicht auf Brubecks unverwechselbare musikalische Handschrift, die von ungewöhnliche Rhythmen und exotischen Blockakkorden geprägt war, jedoch auch klassische Einflüsse nicht verleugnete. Zu den größten Hits auf dem Album gehörte wohl die Nummer „Take Five“, die es im Jahr 1961 sogar in die Billboard-Singlecharts schaffte und sich bis heute auch in jazz-fernen Kreisen großer Beliebtheit erfreut.

Das „Time“-Magazin widmete Brubeck ein Cover, seine Platten verkauften sich millionenfach, und sogar in der berühmten New Yorker Carnegie Hall trat er auf. Auch im Weißen Haus und an der Berliner Mauer gab Brubeck, der sich selbst einmal als „Komponist, der auch Klavier spielt“ beschrieb, Konzerte. Zudem war er häufig Gast bei Jazz-Festivals in aller Welt. Die fünf Söhne und eine Tochter des auf einem Bauernhof aufgewachsenen Brubecks wurden ebenfalls allesamt Musiker. Auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood, wo Brubeck einen Stern hat, sollten am Mittag (Ortszeit) Blumen für den Musiker niedergelegt werden, teilten die Veranstalter mit.

Brubeck wäre am Donnerstag 92 Jahre alt geworden.