Die Hymnus-Chorknaben sollen Fußball im Garten spielen können. Foto: privat

Über einen Bezuschussungsantrag der Hymnus-Chorknaben hat der Bezirksbeirat Nord in seiner Dezembersitzung entschieden.

S-Nord - Ein Antrag der Hymnus-Chorknaben hat in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Nord für Diskussionen gesorgt. Der Knabenchor möchte sein Chorheim umgestalten, nachdem der Kindergarten Postdörfle nun in die ökumenische Kindertagesstätte an der Killesberghöhe eingegliedert wurde und aus der Birkenwaldstraße – dem Heim der Chorknaben – ausgezogen ist. Innen sollen weitere Aufenthaltsräume für die Jungen entstehen. „Neben den innen liegenden Räumlichkeiten haben wir auch die Freifläche hinter dem Haus nun wieder uneingeschränkt zur Verfügung“, heißt es im Antrag, dies sei mit der Gesamtkirchengemeinde Stuttgart als Eigentümer abgestimmt. „Nun muss diese Fläche entsprechend den Bedürfnissen eines Knabenchores angepasst werden – und was liegt da näher als die Nutzung des Bereiches als Fußballfläche.“

Handwerkerarbeiten können nicht bezuschusst werden

Darum haben die Hymnus-Chorknaben 5000 Euro aus dem Budget des Bezirksbeirats beantragt, da zunächst der Spielplatz des Kindergartens abgebaut werden muss, bevor ein Kleinfeldtor und ein Ballfangzaun installiert werden können. Teile des Gremiums sahen darin ein Problem. „Die Bedürftigkeit der Hymnus-Chorknaben wage ich zu bezweifeln“, sagte etwa Markus Beck von den Grünen. Parteikollegin Carola Oßmer stimmte ihm zu: „Das ist die Hälfte unseres Jahresbudgets, das halte ich nicht für angemessen.“ Hans-Christian Wieder (CDU) schlug einen Betrag von 1500 bis 2000 Euro vor, das sei auch schon ein „schönes Geschenk“, meinte er. Die vollen 5000 Euro waren alleine schon deshalb nicht möglich, da der Antrag des Chores auch Handwerkerarbeiten auflistete, die laut Vorschrift vom Bezirksbeirat nicht gefördert werden dürfen. „Der Chor ist eine Marke für S-Nord, und wir haben nicht so viele Marken“, gab Anna Kedziora (Freie Wähler) zu bedenken. Es handele sich bei den Hymnus-Chorknaben nicht um lauter Söhne aus reichen Familien, erklärte Angelika Barwasser. Die stellvertretende FDP-Bezirksbeirätin ist Vorstandsmitglied im Förderverein der Hymnus-Chorknaben – dieser sammele rund 30 000 Euro jährlich für den Chor an Spenden, so Barwasser, daraus werde vieles finanziert.

Schließlich kam es zur Abstimmung, und die führte zu einem Mehrheitsbeschluss, wenn auch zu einem knappen: mit fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung – nämlich der von Barwasser aus Gründen der Befangenheit – bewilligte der Bezirksbeirat einen Zuschuss von 2500 Euro für die Umgestaltung des Gartens.