Werden solche Tampon-Spender bald auch in den Schultoiletten in Leinfelden-Echterdingen angebracht? Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Menstruationsartikel sollten an den weiterführenden Schulen in Leinfelden-Echterdingen genauso angeboten werden, wie Seife und Papiertücher. Kostenfrei und ziemlich bald, wie Nachwuchspolitiker fordern.

Menstruationsartikel – also Tampons oder Binden – sollten auf den Toiletten der weiterführenden Schulen von Leinfelden-Echterdingen genauso kostenlos angeboten werden, wie Seife oder Papierhandtücher. Das findet nicht nur Simon Hauser, der Schülersprecher des Immanuel-Kant-Gymnasiums(IKG) in Leinfelden, sondern sämtliche Nachwuchspolitiker in Leinfelden-Echterdingen.

 

Der Jugendgemeinderat hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates beantragt, dass die Stadt diese Hygieneartikel an den Schulen, besser gesagt in jeweils zwei Toilettenräumen, kostenlos zur Verfügung stelle. Und zwar möglichst schon zu Beginn des neuen Schuljahres. Die gesellschaftliche Tabuisierung der Menstruation könne so zumindest in Teilen gebrochen werden. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die sogenannte Periodenarmut, welche auch zu einer Bildungsungerechtigkeit führe. Damit ist gemeint, dass manche Menschen nicht genug Geld zur Verfügung haben, um sich mit Menstruationsartikeln zu versorgen.

Nicht nur am Leinfeldener Gymnasium, sondern an allen weiterführenden Schulen der Stadt herrsche großes Unverständnis darüber, warum das noch nicht schon der Fall sei. „Gerade für jüngere Schülerinnen, welche zum ersten Mal ihre Periode bekommen, ist der Status quo in den Schulen unzumutbar“, schreibt der Schülersprecher in einer Stellungnahme. In dem Antrag heißt es: „Die Menstruation betrifft einen großen Teil unserer Gesellschaft unfreiwillig, dennoch sind Binden und Tampons im öffentlichen Raum nur selten verfügbar.“

Der Jugendgemeinderat hat sich bereit erklärt, die Spender für die Produkte an den Schulen aus dem eigenen Budget zu finanzieren. Hierfür würde er 1000 Euro bereitstellen. Die Kommune sollte diese Spender dann regelmäßig auffüllen und instandhalten. Die Stadt Filderstadt habe auf Antrag des dortigen Jugendgemeinderats bereits ein solches Pilotprojekt an einer Schule auf den Weg gebracht, heißt es in dem Vorstoß und weite dies nun aus. Simon Hauser legt der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat zudem ans Herz, in allen städtischen Gebäuden kostenfreie Menstruationsartikel zur Verfügung zu stellen.