Huub Stevens äußert sich zur aktuellen Lage. Foto: dpa/Guido Kirchner

Schalkes Jahrhunderttrainer schlägt nach dem 0:3 beim KSC Alarm, kritisiert aber auch die Macht der Ultras. Gegen Hannover will er den abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten vor Ort unterstützen.

Huub Stevens befürchtet im Falle eines Schalker Abstiegs in die 3. Liga gravierende Folgen für den Club. „Das ruiniert den Verein. Es ist kein lebenswürdiger Fußball mehr, wenn man in die 3. Liga absteigt“, sagte der Schalker Jahrhunderttrainer in der „ran Bundesliga Webshow“. „Das muss man jedem anmerken und jeder muss auch dagegen kämpfen, dass das nicht passiert. Es kann nicht sein, dass Schalke in der 3. Liga spielt“, monierte der bald 70-Jährige. Nach dem desaströsen 0:3 beim Karlsruher SC, als Trainer Karel Geraerts sein Debüt gab, belegt der Bundesliga-Absteiger Relegationsplatz 16. Fünf Punkte fehlen bereits auf Rang 15. 

„Man muss nicht immer die Schuld beim Trainer suchen. Man muss auch mal die Schuld bei den Spielern suchen. Ich glaube, dass die Spieler wachgerüttelt werden müssen“, forderte Stevens, der 1997 mit Schalke den UEFA-Cup gewann und 2001 sowie 2002 den DFB-Pokal nach Gelsenkirchen holte. Über die Verpflichtung von Geraerts, dessen Arbeit er nicht bewerten könne, sagte Stevens: „Ob dieser Trainer der richtige Mann ist, weiß ich nicht. Bis jetzt zahlt es sich nicht aus.“

„Vielleicht kann ich da etwas Unterstützung geben“

Den energielosen Schalker Auftritt beim KSC fand Stevens inakzeptabel, ebenso die schwache Laufleistung. „Du kannst das eine oder andere Spiel verlieren, aber du darfst nicht durch eine Mannschaft wie den KSC weggespielt werden. Mit allem Respekt vor Karlsruhe, aber das darf nicht sein, das geht nicht.“

Dass die Fans der Königsblauen dem Team am Sonntag sogar die Unterstützung verweigerten, kann Stevens nachvollziehen. „Die gehen zu jedem Spiel und müssen sich das Elend anschauen“, sagte er, bemerkte aber auch: „Ich finde nur nicht gut, dass die Ultras so viel Macht haben im Moment. Das ist nicht so gut. Darum müsste sich eigentlich wieder eine Person wie Rudi Assauer früher kümmern. Und die Leute an die Hand nehmen und zeigen, in welche Richtung es geht.“

Das kommende Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenvierten Hannover 96 (13.00 Uhr/Sky) will sich Stevens im Stadion anschauen, „vielleicht kann ich da etwas Unterstützung geben.“ Die Hoffnung auf eine Wende ist bei Stevens jedenfalls vorhanden. Seiner Meinung nach habe die Mannschaft auch „die Qualität, um oben mitzumischen“.