Hugo Egon Balder wird 60. Foto: Sat.1 / Frank Hempel

Er fühle sich nicht wie 60, sagt Hugo Egon Balder. "Eher wie 59." Am Montag feiert er Geburtstag.

Stuttgart - Am 22. März feiert er Geburtstag. Gut, wie 60 sieht er vielleicht wirklich nicht aus, jedenfalls ist die Aufmachung nicht altersgerecht. Mit schwarzer Bomberjacke und blau getönter Sonnenbrille sitzt er betont lässig da und plaudert mit Keksen im Mund. "Ich verstelle mich nicht. Ich bin privat genauso wie im Fernsehen." Und Witze sind eben seine große Leidenschaft. "Ich liebe Kalauer. Wie Heinz Erhardt."

Dass seine Witze wesentlich schlechter sind als die von Heinz Erhardt, hat ihm bisher noch niemand gesagt. Höchstens, dass er sie schon 600 Mal erzählt hat. Immerhin: Balder kann einstecken. Man kann ihm ruhig sagen, dass man seine Art von Humor nicht mag - er reagiert nicht beleidigt. "Das interessiert mich nicht", sagt er höchstens.

Es macht ihm auch nichts aus, noch immer auf seine "Tutti Frutti"-Show aus den Anfangstagen von RTL angesprochen zu werden: "Da stehe ich zu. Das war ein großer Spaß." Seine Philosophie lautet einfach: "Flops sind die Regel. Wenn man dann irgendetwas macht, was gut läuft, dann ist es umso besser."

Dabei hat Balder durchaus mal was Seriöses gemacht. Vor seiner Fernsehkarriere war er Schauspieler am Berliner Schillertheater. Aber er empfand es als Last, täglich erscheinen zu müssen, um zu erfahren, wie der Spielplan aussah. "Das war ein richtiges Beamtenhaus." Vorübergehend versuchte er sich als Kabarettist an der Seite von Harald Schmidt am Düsseldorfer Kom(m)ödchen. Dann probierte er es mit Radio, und schließlich kam er zum Fernsehen. Da gefiel es ihm besser: Erst mal gibt es da längere Pausen, und sobald man einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, ist man als Moderator "sein eigener Herr".

Momentan ist er Moderator der Comedians in "Genial daneben", aber er bringt auch eine CD raus. Und hat er nicht neulich auch ein Buch geschrieben? Ja, genau. Und, war's ein Erfolg? "Weiß ich nicht, ist mir auch heute egal, da ich nie nach hinten schaue."

Balder ist dankbar für sein angenehmes Leben und nimmt den Rest nicht so wichtig. Dass er für viele der Plattitüden-König ist - ihn stört's nicht. "Wir sind im Fernsehen doch alle nur Dienstleister", meint er. "Man darf das nicht so ernst nehmen." Ein Fehler im Fernsehen sei zum Glück lange nicht so schlimm wie bei einem Piloten oder Arzt. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen: Ans Aufhören denkt er vorläufig nicht. "So lange bei McDonald's noch die 16-Jährigen mit mir ein Foto machen wollen, geht es noch."