Hugo Boss will weiblicher werden. Foto: dpa

Nach einigen schlechten Nachrichten für die Aktionäre blickt Hugo Boss wieder optimistisch nach vorn. Dabei will der Modekonzern den Verkauf seiner Ware immer weniger den großen Kaufhäusern überlassen - und weiblicher werden.

Nach einigen schlechten Nachrichten für die Aktionäre blickt Hugo Boss wieder optimistisch nach vorn. Dabei will der Modekonzern den Verkauf seiner Ware immer weniger den großen Kaufhäusern überlassen - und weiblicher werden.

Metzingen - Der Modekonzern Hugo Boss will nach einem vergleichsweise schwachen Jahr 2013 wieder einen Zahn zulegen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unser Wachstumstempo gegenüber dem Vorjahr noch erhöhen können“, sagte Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs am Donnerstag in Metzingen. „Die Stimmung bei den Kunden und Einzelhandelspartnern verbessert sich spürbar.“ Dabei nimmt der Modekonzern den Verkauf seiner Kollektionen immer stärker selbst in die Hand, statt sich auf Kaufhäuser und andere Modeläden zu verlassen. Außerdem nimmt der traditionelle Herrenschneider die Frauen als lukrative Kundengruppe in den Fokus.

Für 2014 peilt der Konzern wieder ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Die Hoffnungen ruhen erneut auf dem Erfolg der eigenen Läden, die erneut zweistellig zulegen sollen. Hugo Boss will in diesem Jahr 50 neue Filialen eröffnen und weitere Handelsflächen übernehmen, die bislang von Handelspartnern betrieben wurden.

Beim schwächelnden Vertrieb über den Großhandel erwartet der Vorstand hingegen keine großen Impulse. Dort sollen die Umsätze nach einem Rückgang um sieben Prozent im vergangenen Jahr nun aber zumindest stabil bei 1,1 Milliarden Euro bleiben.

Neuer Chefdesigner: Jason Wu

Große Hoffnungen setzt der Konzern auch auf seine Kollektionen für Frauen. Mit Jason Wu als neuem Chefdesigner und einer prominenteren Platzierung der Damenmode in den eigenen Läden sollen die Erlöse zweistellig zulegen, und damit deutlich stärker als im Herrenbereich. Konkrete Umsatzziele für diesen Bereich nannte der Vorstandschef nicht. Bislang macht Hugo Boss elf Prozent seiner Erlöse mit Damenmode. Außerdem sei die Hoffnung, durch das Angebot auch mehr männliche Begleiter in die Geschäfte zu locken.

Im vergangenen Jahr hatte Hugo Boss seinen Umsatz um vier Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert - das war der niedrigste Anstieg seit Jahren. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Gewinn von 329 Millionen Euro, 7 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

In der gleichen Größenordnung wie der Gewinn soll nun auch die Dividende steigen, die Hugo Boss für 2013 zahlen will. Nach 3,12 Euro im Vorjahr soll nun 3,34 Euro an die Anteilseigner gehen. Hugo Boss schüttet damit 70 Prozent seines Gewinns aus. Größter Profiteur ist der Investor Permira, der über die Hälfte der Aktien hält.

Der Konzern beschäftigt weltweit 12.500 Mitarbeiter, fünf Prozent mehr als vor einem Jahr. 2100 arbeiten am Stammsitz in Metzingen.