Am Wochenende war die Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten" in Köln gewaltsam aufgetreten (Foto), nun plant die Gruppe weitere Demonstrationen in Hamburg und Berlin. Foto: dpa

Die Gruppierung "Hooligans gegen Salafisten", die am Wochenende in Köln für gewaltsame Krawalle gesorgt hatte, plant auch in Hamburg und Berlin zu demonstrieren. Linke Gruppen haben bereits Gegenaktionen angekündigt.

Berlin/Hamburg - Die am Wochenende in Köln gewaltsam aufgetretene Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ will auch in Berlin und Hamburg auf die Straße gehen. Sie hat nach Behördenangaben für den 15. November in beiden Städten Kundgebungen angemeldet. Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) kündigte am Dienstag an, dass die Versammlungsbehörde ein Verbot prüfen werde.

„Der Rechtsstaat muss alle Mittel ausschöpfen, damit sich die neue Dimension von Straßenmilitanz, die wir in Köln erlebt haben, nicht wiederholt“, sagte Henkel. Gewaltbereiten Gruppierungen dürfe nicht tatenlos die Straße überlassen werden. In Berlin wurden rund 1000 Teilnehmer für eine Demonstration am Brandenburger Tor angemeldet.

In Hamburg soll die Kundgebung in der Sternschanze, dem Zentrum der linken und autonomen Szene in der Hansestadt, starten. Zuvor hatten unter anderem „Hamburger Abendblatt“ und „Hamburger Morgenpost“ darüber berichtet.

Linke Gruppierungen kündigten Gegenaktionen an

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Anmelder um einen aus Hamburg stammenden Mann, der der Polizei bislang nicht bekannt ist und auch nicht der Hooligan-Szene zugerechnet wird. Bei der Demonstration rechne der Anmelder mit 500 Teilnehmern, sagte der Polizeisprecher. Im Internet hätten jedoch schon mehrere Tausend Menschen ihre Teilnahme zugesagt.

Linke Gruppen kündigten im Internet bereits Gegenaktionen an. „Sollte das stimmen, wisst ihr was zu tun ist: Banden bilden und Nazis aus der Stadt jagen“, war in einem Eintrag auf der Antifa-Facebook-Seite zu lesen.

Rund 4800 gewaltbereite Fans und Rechtsextremisten hatten sich am Sonntag in Köln Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Dabei wurden 49 Beamte verletzt.