Das Turnier im vergangenen Jahr im Neckarpark Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Beim Höfleswetzerturnier im September dreht sich zum 44-mal alles um den Spaß am Kicken. Beim größten Ein-Tages-Jugend-Turnier Deutschlands läuft die Anmeldung noch bis Montag.

Stuttgart - Es dürfte schwer sein, jemandem, der nicht mit dem Schwäbischen vertraut ist, den Begriff „Höfleswetzer“ zu erklären. Am nächsten liegt da noch die hochdeutsche Übersetzung: Straßenkicker. Da diese beim Bolzen früher am liebsten durch die Hinterhöfe, also Höfle, wetzten (rannten), nennt man sie im Ländle nun einmal Höfleswetzer.

Für sie geht es beim Kicken um Intuition, feine Technik, Ballkontrolle und Individualität. Dazu kommen wegen der meistens kleinen Teams mentale Fähigkeiten, die auch auf dem Rasen wichtig sind: Spielübersicht und Laufbereitschaft.

Dass diese Fähigkeiten für den Nachwuchs wichtig sind, hat mittlerweile auch der DFB erkannt. Er hat den Straßenkick modernisiert und als Trainingselement für die Kinder- und Jugendarbeit auf den Rasen geholt. Beim DFB spricht man hierbei neudeutsch von Funino. Der Name ist zusammengesetzt aus dem englischen „Fun“ (Spaß) und dem spanischen „Nino“ (Kind). Funino soll den Nachwuchsfußballern helfen, im jungen Alter ihre Spielintelligenz zu entwickeln. Im Vordergrund soll aber beim Kicken vor allem eines stehen: Der Spaß.

Genau um den geht es auch bei den Höfleswetzer aus Stuttgart: Am 22. September richtet der ADAC unterstützt von den Stuttgarter Nachrichten bereits zum 44. Mal das Höfleswetzturnier aus. Es ist das größte Ein-Tages-Jugendturnier in Fußballdeutschland. Damit die Höfleswetzer nicht über Asphalt flitzen müssen, wird auf den Sportplätzen gegenüber der Mercedes-Benz-Arena gebolzt. Die Straßenkick-Elemente sind bei dem Turnier im Regelwerk verankert: Jeweils fünf Feldspieler und ein Torwart laufen auf einem kleinen Feld gegeneinander auf, die Spielzeit beträgt zweimal zehn Minuten. Durch die kleinen Mannschaften ist jeder Spieler in der Pflicht und muss vollen Einsatz zeigen – bekommt dafür aber auch ein Erfolgserlebnis. Weil sich, anders als in größeren Mannschaften, niemand aus dem Spiel ausklinken kann, wird jeder zu einem wichtigen Teil der Mannschaft.

Das Turnier ist in drei Gruppen unterteilt. Bei den Höfleswetzern und den jüngeren Lausern dürfen gemischte Mannschaften aus Jungen und Mädchen spielen. Wenn sich aber genügend reine Mädchenmannschaften finden, wird es wie schon in den vergangenen Jahren eine gesonderte Gruppe für sie geben. Damit sich das viele über den Platz-Wetzen auch lohnt, winkt den Gewinnern aus den einzelnen Gruppen auch ein besondere Preis: Die Siegerehrungen finden vor Bundesligaspielen des VfB in der Mercedes-Benz-Arena beziehungsweise bei den Stuttgarter Kickers statt. Außerdem soll nicht nur Kreativität auf dem Platz, sondern auch daneben belohnt werden. In jeder Gruppe wird daher der originellste Teamname gekürt.

Anmelden können sich Teams bis zu zehn Spielern unter www.adac.de/württemberg alle Teams bis zu zehn Spielern. Alle Spieler müssen nach dem 1. August 2001, bei den Lausern nach dem 1. August 2004, geboren sein. Anmeldeschluss ist Montag, der 7. Juli.