Der Streit um das alte Bauwerk dümpelt vor sich hin. Foto: Archiv (Oliver von Schaewen)

Das Planungsverfahren für den Hochwasserschutz bei Oberstenfeld-Gronau zieht sich seit zehn Jahren hin. Der BUND will weiter für den Aquädukt im Kreis Ludwigsburg kämpfen.

Der BUND Heilbronn-Franken schließt auch weiterhin den Klageweg nicht aus, um den Gronauer Aquädukt zu erhalten. Das erklärte Andrea Hohlweck, Geschäftsführerin des BUND-Regionalverbands am Montag nach einem Erörterungstermin im Landratsamt Ludwigsburg. Dort war deutlich geworden, dass der Zweckverband Hochwasserschutz Bottwartal und die Gemeinde Oberstenfeld am vor drei Jahren gefassten Beschluss nicht rütteln wollen, das Kleindenkmal abzureißen. Der Rückbau soll dem Öko-Ausgleich dienen.

Verfahren läuft schon seit zehn Jahren

Das Planungsverfahren für die beiden Becken im Prevorster Tal und im Kurzachtal zieht sich seit zehn Jahren hin. Der BUND Heilbronn-Franken, der Nabu Oberstenfeld und der Historische Verein Bottwartal plädieren für den Erhalt des Gesamtbauwerks mit historischem Mühlkanalsystem und Waldfreibad. Insgesamt favorisiert der BUND eine andere Bauvariante für das 109 000 Kubikmeter fassende Rückhaltebecken Prevorster Tal als der Zweckverband. Die unterschiedlichen Meinungen prallten beim Erörterungstermin aufeinander. Ein solches Treffen dient dazu, Einwände im Planfeststellungsverfahren unter den Beteiligten besprechen zu lassen.

Zu einer Annäherung kam es aber in Sachen Aquädukt nicht. Die BUND-Regionalgeschäftsführerin Andrea Hohlweck schlug mit dem Abriss des Mönchs und dem Rückbau des Rohres eine „kleine Lösung“ vor, auch um zu verhindern, dass die Baumaßnahmen große Wunden in das flächige Naturdenkmal rund um das Bauwerk reißen. Nach der Erörterung bekräftigte sie, weiter für das Kulturdenkmal kämpfen zu wollen. „Wir schließen eine Klage nicht aus.“

Bürgermeister wollen bald bauen

Der Zweckverbandsvorsitzende Ralf Zimmermann verwies auf die bestehenden Beschlüsse der vier Kommunen Großbottwar, Steinheim, Oberstenfeld und Beilstein. Man folge dem Willen der Standortkommunen. Der Oberstenfelder Bürgermeister Markus Kleemann will keine Zeit mehr verlieren, um die Bevölkerung zeitnah vor Starkregen und Extremhochwasser zu schützen: „Jede andere Lösung würde Zeit kosten.“