Der „Stallardo’21“ ist leichter und schneller als der Vorgänger. Foto: Rennstall Esslingen

Leichter, schneller, besser: Der Rennstall der Hochschule Esslingen hat im Coronajahr mehr Zeit in die Konstruktion seines neuen „Stallardos“ investiert.

Esslingen - Die letzten Teile wurden erst fünf Minuten vor Veranstaltungsbeginn montiert: Am Freitag hat der Rennstall der Hochschule Esslingen sein brandneues Formulaauto Stallardo’21 enthüllt. Bei einem gut einstündigen Youtube-Live-Event konnten Interessierte mehr über die Entwicklungszeit, die Beweggründe der teilnehmenden Studenten und die Geschichte des Rennstalls erfahren, bevor das weiße Tuch von dem schwarzen Rennwagen gezogen wurde.

„Das Wissen erarbeiten sich die Studierenden selbst durch Forschung, Ausprobieren und den Austausch mit Experten aus der Industrie“, erklärte Rennstallmitglied Rieke Ehrsam, die durch den Abend führte. Finanziert wird das Projekt mithilfe von Sponsoren. Für die Version 21 konnten sich die Studierenden mehr Zeit lassen. Für gewöhnlich bleibt ihnen ein Jahr, bis ihre Neuentwicklung sich bei Rennen beweisen muss.

Top 10 der Welt

Doch zuletzt sorgte die Corona-Pandemie für eine Fristverlängerung. Kurz bevor 2020 das neue Rennauto der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, ging Deutschland in den ersten Lockdown. „Die Motivation war erst mal weg, aber wir haben uns schnell wieder gefangen“, erklärte Kai Tietz, gemeinsam mit Jannik Bauer Gesamtleiter des aktuellen Projekts. Statt das Auto online zu präsentieren, entschieden sich das 40-köpfige Team, die Zeit für weitere Verbesserungen zu nutzen. Das Ergebnis: Der „Stallardo’21“ ist 2,27 Meter lang, 1,5 Meter breit und 1,2 Meter hoch. Er hat weniger Gewicht – es beträgt 190 Kilogramm, beim Vorgänger 205. Das Auto, das mit Bioethanol fährt und etwa auf Tempo 110 kommt, hat mehr Leistung. Die Entwickler erwarten, dass es im Rennen auf eine deutlich reduzierte Rundenzeit kommt. Ab Juli soll das neue Auto, sofern die Coronalage es zulässt, bei Rennen der Formula Student antreten. Bei dieser Rennserie spielen nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Konstruktion, Kosten und weitere Punkte eine Rolle. Das Esslinger Team rangiert seit einigen Jahren unter den Top 10 der Welt, was Hochschulrektor Christof Wolfmaier bei der Veranstaltung betonte. Er hoffe auf ein Live-Event der Formula in diesem Sommer und wünsche dem Team viel Erfolg.