Sein Kopf läuft meist auf Hochtouren – beim Schrauben in der Werkstatt kann Moritz S. abschalten. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Der Stuttgarter Moritz S. ist hochbegabt. Leute wie er gelten wahlweise als Wunderkinder oder verschrobene Nerds. Aber was bedeutet es wirklich, schlauer als die meisten anderen zu sein?  

Ein Maimorgen in Stuttgart, etwas oberhalb des Katharinenhospitals, die Sonne fängt langsam an, den Rücken zu wärmen: Moritz S. zieht eine Zigarette aus der Packung und blickt auf sein aktuelles Projekt. Seit etwa eineinhalb Jahren beschäftigt Moritz S. dieser Wagen: eine Corvette C3, 5,7 Liter Hubraum, 195 PS, Baujahr 1979, Zustand in etwa wie von Stuttgart 21 – fortgeschrittene Baustelle, aber noch viel zu tun. Für Moritz S., 31 Jahre alt, ist es trotzdem ein Ruhepol aus eineinhalb Tonnen Kunststoff und Metall. Hier blubbern die Gedanken in seinem Kopf dahin wie im V8-Motor seines amerikanischen Wagens, sonst drehen sie eher kreischend hoch wie in einem Formel-1-Auto.