Der Vierfarbenstift und der Parallelo-Zeichentisch sind nur zwei von zahlreichen Erfindungen des Ingenieurs Albert Hirth. Eine Tafel des Historischen Pfads erinnert an den Tüftler, der zwei Jahre lang an der Liebenzeller Straße lebte.
Bad Cannstatt - Der Vierfarbenstift, der Parallelo-Zeichentisch, Plombier- und Etikettiermaschinen sind nur einige Erfindungen, die auf den Ingenieur Albert Hirth zurückgehen. Mehr als 350 Patente hat der 1858 in Meimsheim geborene schwäbische Edison, wie er auch genannt wurde, im Lauf seines Lebens angemeldet. „Albert Hirth war ein bedeutender Mann, der heute aber relativ unbekannt ist“, sagt Hans Betsch, der Vorsitzende des Vereins Pro Alt-Cannstatt. Ein kleines Denkmal ist dem Vater der Flugpioniere Wolf und Hellmuth Hirth nun in Bad Cannstatt gesetzt worden: Am Haus Liebenzeller Straße 8, in dem Hirth Anfang des 20. Jahrhunderts zwei Jahre lang lebte, erinnert ein Schild an den schwäbischen Erfinder. Im Historischen Pfad durch Bad Cannstatt trägt die von dessen Urenkel Stefan Blumenthal und den heutigen Bewohnern des Hauses Liebenzeller Straße 8 gespendete Tafel die Nummer 91.
Albert Hirth tüftelte bereits als Jugendlicher
Es sei ein großer und ein glücklicher Zufall gewesen, der ihn auf die Spur von Albert Hirth geführt habe, erzählt Betsch. Im Nachdruck eines Cannstatter Adressbuchs aus dem Jahr 1904 ist er auf den berühmten Namen gestoßen. „Die Liebenzeller Straße, die damals noch Marienstraße hieß, hat mich besonders interessiert, weil ich dort selbst eine Zeit lang gewohnt habe.“
Die folgenden Nachforschungen förderten Erstaunliches zu Tage: Schon als Jugendlicher ersann Albert Hirth technische Apparate, welche die Hausarbeit erleichterten wie eine Vorrichtung zum Schneiden von Nudelteig. Als junger Erwachsener absolvierte er eine Mechaniker- und Maschinenbauerlehre, studierte an der Königlichen Baugewerkeschule, der heutigen Hochschule für Technik. Anschließend arbeitete er unter anderem als Konstrukteur und Betriebsleiter in der Terrotschen Rundstrickmaschinenfabrik in Bad Cannstatt, rationalisierte die Uhrenproduktion der Firma Junghans und fertigte für Robert Bosch’s Automobile Zündmaschinen.