Auf ein Bild wie dieses warten Hobbyfotografen, die sich während der Brunft tagtäglich auf Beobachtungskanzeln einfinden. Foto: Bernhard Mayer

Von Anfang bis Ende September spielt sich im Schönbuch ein besonderes Naturereignis ab: die Hirschbrunft. Wer Glück hat, kann von einer Beobachtungskanzel das Rotwild beim Hochzeit halten beobachten.

Aus dem Wald klingt ferne ein kehliges Röhren. Keine Frage: Der Platzhirsch ist ganz in der Nähe, nur blicken lässt er sich an diesem Mittag nicht. Aber Andreas Zeisel sitzt schon seit ein paar Stunden auf der Beobachtungskanzel Dickenberg im Schönbuch und weiß: „Heute ist der Platzhirsch ein 18er, bis gestern ist es ein 14er gewesen.“ Der Hobbyfotograf meint damit die Zahl der Geweih-Enden, anhand derer Hirsche kategorisiert werden. Also ist der bis dato amtierende Platzhirsch gestürzt worden? „Sie sind alle ziemlich gleich stark und gleich müde“, erklärt der Mann aus Hildrizhausen im Flüsterton, um keine Wildtiere zu verängstigen. Die Brunft dauere schließlich schon seit etwa zwei Wochen an, da könne es mal passieren, dass ein Platzhirsch dem anderen den Rang ablaufe.