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Stuttgarts Schulbürgermeisterin fordert Überprüfung der Methoden und Hilfen für Erzieherinnen.

Stuttgart - Die Sprachförderung in Stuttgarts Kitas und Grundschulen ist wenig erfolgreich. An 32 Grundschulen in der Landeshauptstadt bieten 567 Ehrenamtliche in 91 Gruppen eine soziale Schülerbetreuung an. Die Kinder werden dort bei Hausaufgaben und sprachlich unterstützt.

Zudem ist die Sprachförderung an den Kitas ständig ausgebaut worden. "Trotz dieses großen finanziellen und inhaltlichen Einsatzes ist die Spracharmut an den Schulen größer statt kleiner geworden", konstatiert Stuttgarts Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann. "Entweder brauchen wir für die Erzieherinnen zusätzliche Partner, oder man braucht eine andere Förderung in den Kitas."

Anlass für eine erneute Debatte um mangelhafte Sprachkenntnisse bei Schülern war die Sitzung des Internationalen Ausschusses am Mittwochabend. Eine Stuttgarter Realschule hatte ihre Schüler aufgerufen, sich auf dem Pausenhof in deutscher Sprache zu unterhalten, was durchaus emotionale Diskussionen ausgelöst hatte. Susanne Eisenmann riet in der Sitzung zur Gelassenheit: "Diese Maßnahme gehört zum Leitbild der Schule, und man sollte dies als eine von vielen Möglichkeiten sehen, den zunehmenden Sprachschwierigkeiten zu begegnen."

In der Rosensteinschule, einer Stuttgarter Grund- und Hauptschule, haben die Schüler zu 90 Prozent einen Migrationshintergrund. Dort setzt man auf soziales, projektorientiertes und ganzheitliches Lernen und Arbeiten. "Seit vier bis fünf Jahren haben wir keinen Abbrecher mehr in Klasse 9, die Prüfungsergebnisse sind normal bis sehr gut, und die Übertrittsquote auf Realschule oder Gymnasium liegt nach der vierten Klasse bei 40 bis 60 Prozent", legte Rektorin Ingrid Macher dem Gremium dar.