Eine Scheibe, die nicht trennt, sondern verbindet: Mit solchen technischen Hilfsmitteln wie hier im Miru Café können Kunden ihre Bestellungen aufgeben. Foto: Felix Lill/Lill

Kürzlich ist in Japans Hauptstadt ein Café mit gehörlosen Servicekräften eröffnet worden. Das Experiment belegt: Spezielle Vorkehrungen für eine beeinträchtigte Gruppe stellen sich als hilfreich für alle heraus. Eine Erkenntnis, die in alternden Gesellschaften wichtig ist.

Yuriko Koike hält sich die Handkante vor die Nase, dann krümmt sie die Zeigefinger und rahmt damit ihr Gesicht ein. Die meisten Anwesenden verstehen nicht, was die Gouverneurin von Tokio sagt, aber ihr Gegenüber weiß Bescheid. Maki Yamada, Japans beste gehörlose Sprinter, erwidert die Geste – auf japanischer Gebärdensprache bedeutet sie „Hallo“. Dann greift Koike zum Mikrofon, wendet sich ans Journalistenpublikum und erklärt: „In zwei Jahren starten die Deaflympics in Tokio! Bis dahin müssen wir noch viel schaffen. Und das hier ist ein sehr, sehr wichtiger Schritt!“