Die Sillenbucher wohnen großzügig: Durchschnittlich haben sie 44,6 Quadratmeter zur Verfügung. Foto: factum/ Granville

In Sillenbuch leben die meisten Senioren im Stadtgebiet. Die Zahlen zu Wirtschaft und Wohnen sind exzellent. Die Sillenbucher wissen das zu schätzen.

Sillenbuch - In Sillenbuch lebt es sich gut, das legt die Statistik nahe. Eine überwältigende Mehrheit der Einwohner schätzt ihre Wohngegend: Laut Bürgerumfrage sind 92 Prozent der Sillenbucher zufrieden, das ist ein Spitzenwert in der Stadt.

Ohnehin gehören die Sillenbucher zu den gut situierten Stuttgartern. Das durchschnittliche Nettojahreseinkommen ist hoch: Es liegt bei 27.131 Euro, das bedeutet Platz vier in der Stadt. Die Arbeitslosenquote beträgt niedrige 5,7 Prozent.

Darüber hinaus wohnen die Sillenbucher vergleichsweise großzügig: Durchschnittlich haben sie 44,6 Quadratmeter zur Verfügung. Damit liegt Sillenbuch auf Platz zwei hinter Degerloch. Und die Mieten liegen mit 8,90 Euro nur leicht über dem stadtweiten Durchschnitt.

Sillenbuch ist sehr traditionell strukturiert

Zu den guten Wirtschaftsdaten passt, dass die Sillenbucher Autonarren sind: Auf 1000 Einwohner kommen 452 Autos – das bedeutet Platz zwei in der Stadt. Zudem setzen die Sillenbucher auf Bewährtes aus dem Ländle: Die Dichte der Mercedes-Fahrer ist mit 22,7 Prozent sehr hoch. Mehr Anhänger heimischer Autobaukunst haben nur Ober- und Untertürkheim.

Auffällig ist auch, dass Sillenbuch sehr traditionell strukturiert ist: Es ist ein vergleichsweise alter Stadtbezirk, und dort leben am wenigsten Ausländer im Stadtgebiet. Mehr als ein Viertel der Sillenbucher ist 65 Jahre alt oder älter – damit ist Sillenbuch zusammen mit Botnang der Bezirk mit den meisten Senioren in Stuttgart.

Das Interesse an politischer Willensäußerung ist in Sillenbuch hoch. Bei der Gemeinderatswahl 2009 lag die Wahlbeteiligung mit 59,6 Prozent von allen Bezirken am höchsten. Stärkste Partei war die CDU, die in Sillenbuch mit 30,8 Prozent das zweithöchste Ergebnis im Stadtgebiet verzeichnete. Linke und SÖS dagegen schnitten mit 3,4 und 3,2 Prozent eher schlecht ab  – somit ist die linke Tradition im Bezirk wohl eher Vergangenheit.