Die Polizei konnte den mutmaßlich geplanten Anschlag vereiteln. Foto: imago//Felix Koenig

Die jüdische Gemeinde in Heidelberg reagiert schockiert und fassungslos über die mutmaßlichen Anschlagspläne auf die örtliche Synagoge.

Nach der Festnahme von zwei Männern wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf Besucher einer Synagoge in Heidelberg reagierte die jüdische Gemeinde schockiert und fassungslos. Sie machten sich Sorgen um ihre Gemeindemitglieder, sagten der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Heidelberg, Jona Pawelczyk-Kissin, und das Vorstandsmitglied Halyna Dohayman, am Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie befürchteten, „dass sie sich jetzt einsperren und nicht mehr zu unseren Gottesdiensten kommen. Wir versuchen, ihnen die Angst zu nehmen.“

Man werde jetzt gemeinsam beraten, wie man mit der Situation umgehe. „Wir stehen in engem Kontakt mit der Polizei und verstärken unsere internen Sicherheitsmaßnahmen.“ Am Abend sei um 19 Uhr eine Menschenkette vor der Synagoge geplant.

Zwei Männer wollten offenbar Besucher der Synagoge töten

Ein 18-Jähriger aus Weinheim ist verhaftet worden, weil er einen tödlichen Anschlag auf Besucher der Synagoge geplant haben soll. Er soll sich mit einem 24-Jährigen, der ebenfalls bereits in U-Haft ist, im Netz über einen Messerangriff auf die Besucher der Synagoge ausgetauscht haben, wie die Staatsanwaltschaften Stuttgart und Karlsruhe und das Landeskriminalamt am Freitag mitteilten. 

„Als beabsichtigtes Ziel wurde die Tötung von ein oder mehreren Besuchern beim Angriff auf die Synagoge mit einem anschließenden Märtyrer-Tod besprochen, bei dem sich beide Personen von Einsatzkräften erschießen lassen wollten“, teilten die Behörden mit. Bei dem 18-Jährigen handelt es sich um einen Deutsch-Türken. Der andere Mann ist laut Polizei deutscher Staatsangehöriger.