Nichts geht mehr: Für die Frauen um Daniela Bahmann ist Schluss. Foto: Archiv/Peter Mann

Von der Baden-Württemberg-Oberliga abwärts finden in dieser Spielzeit keine Partien mehr statt.

Kornwestheim - Die drei Handballverbände aus Baden, Südbaden und Württemberg sowie der Verein Handball Baden-Württemberg, der den Spielbetrieb der Baden-Württemberg Oberliga (BWOL) organisiert, beenden ab sofort gemeinsam die laufende Hallensaison. Das gilt für alle Spiele ab der Baden-Württemberg Oberliga abwärts, eine Wertung der Spielrunde 2020/2021 findet nicht statt.

In den Ligen der drei Verbände gibt es keine sportlichen Auf- oder Absteiger. Über einen eventuellen Aufstieg in und Abstieg aus der 3. Bundesliga ist noch nicht entschieden. Für die 3. Ligen zeichnet der Deutsche Handballbund (DHB) verantwortlich, wie und ob es hier weitergeht, steht noch nicht fest. Ebenso wartet man in der Altersklasse der B-Jugend noch auf Entscheidungen des Verbandes. Sollte der DHB an der Ausspielung der Deutschen Meisterschaft in der B-Jugend festhalten, müssen hierfür Teilnehmer aus der BWOL gemeldet werden.

Die Entscheidung zur Beendigung der Saison 2020/2021 fällten die Präsidien von BHV, SHV und HVW sowie der Vorstand von HBW jeweils einstimmig. „Wir fokussieren unsere Aktivitäten nun auf die Planungen für die Spielrunde 2021/2022“, erklärt Peter Knapp, der Präsident des Badischen Handball Verbandes und Vorstandsvorsitzende von Handball Baden-Württemberg. Er ergänzt: „Im Bereich der Jugend zielen diese auf eine sportliche Qualifikation für die Runde 2021/2022.“ HVW-Präsident Hans Artschwager, zugleich Vize-Präsident des DHB und Sprecher der Landesverbände, betont: „Außerdem laufen unser aller Überlegungen, wie der Handball – sobald Mannschaftssport wieder zugelassen wird – in den kommenden Monaten bis zum Beginn der Runde 2021/2022 gefördert und unterstützt werden kann. Wir informieren die Vereine, sobald hier eine Basis für Entscheidungen gegeben ist.“

Einen gemeinsamen Dank der drei Verbände formuliert SHV-Präsident Alexander Klinkner: „Wir danken allen Verantwortlichen in den Vereinen und Verbänden, allen Trainerinnen und Trainern, Spielerinnen und Spielern und allen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern für die vielfältigen Aktivitäten, die sowohl auf der sozialen als auch auf der sportlichen Ebene umgesetzt wurden.“ Die Gesundheit aller am Handball Beteiligten sei das höchste Gut. „Wir schauen jetzt nach vorne und freuen uns auf die Saison 2021/2022!“

Etwas anderes bleibt auch dem SV Kornwestheim nicht übrig. Für zwei aktive Frauen- und drei Männerteams sowie für alle Jugendmannschaften bis hinunter zu den Minis ist Feierabend. „Nachdem der Lockdown jetzt verlängert wurde und die Teams vor dem Wiederbeginn der Runde drei Wochen hätten trainieren müssen, war der Abbruch absehbar“, sagt Andreas Postl, der gemeinsam mit Miriam Bahmann die Handballabteilung des SVK leitet. „Es ist natürlich schade, aber es zählt die Gesundheit“, so Postl.

Besonders ärgerlich sei die Situation für die männliche A-Jugend, die eigentlich in der Baden-Württemberg-Oberliga hätte antreten sollen. Auch die Frauenmannschaft, die in der Verbandsliga am Start war, bleibt im Wartestand – ohne ein einziges absolviertes Spiel. „Wir haben zwar keine Abgänge bisher, aber wir sollten irgendwann unser Spiel auch wieder ausüben können“, sagt Postl, „nicht, dass der Sport so langsam weg-erodiert.“ Zwar gebe es für die ganz jungen Handballer seitens des HVW ein Online-Angebot, bei dem sie ihre sportlichen Aktivitäten während des Lockdowns teilen können. „Aber trotzdem ist im jüngeren Alter die Identifikation mit einem Verein noch nicht so groß“, so Postl, der von Vereinen weiß, die ganze Mannschaften zum Beispiel an den Fußball verloren haben. „Dort sind die Perspektiven vielleicht etwas besser, weil es eine Freiluftsportart ist.“

Es gibt aber in der Corona-Pandemie nicht nur Verlierer. „Unsere vierte Männermannschaft feiert sich als Meister, weil sie nach dem Abbruch auf Platz 1 steht“, berichtet Postl und lacht.