Der SVK spielte gegen Pfullingen. Foto: Peter Mann

Beim 35:31 (17:15)-Erfolg sind die Zuschauer mit den Schiedsrichterleistungen nicht zufrieden.

Kornwestheim - Fe-lix, Fe-lix, Fe-lix“, skandierte Hallensprecher Heinz Schöttle ins Mikrofon. Und die 500 Zuschauer in der Osthalle klatschten rhythmisch in die Hände. Torhüter Felix Beutel hatte gerade wieder einmal einen Ball und seine Mannschaft auf der Erfolgsspur gehalten. Ohne seine überragende Leistung hätte der SVK die zwei Punkte möglicherweise nicht in der eigenen Halle eingefahren, denn defensiv waren die Kornwestheimer nicht unbedingt überzeugend. Trainer Alexander Schurr zeigte sich nach dem Schlusspfiff mit den 31 Gegentoren seiner Mannschaft denn auch nicht einverstanden. Die 35 Treffer auf der Haben-Seite erfüllten ihn allerdings mit Zufriedenheit, auch wenn es manchmal im Angriff „flüssiger hätte laufen können“.

Das Württemberg-Derby entsprach den Erwartungen – eine rasante Partie, teils hitzig geführt, aber stets fair. Schurrs Schützlinge waren nervös in die Partie gestartet. Nach knapp vier Minuten hatten die Gäste aus Pfullingen bereits dreimal getroffen, Kornwestheim nicht ein einziges Mal. Das erste Tor der Gastgeber erzielte dann Peter Jungwirth, der im Laufe der nächsten 56 Minuten weitere zehn folgen ließ, und damit – bis auf eine Ausnahme – alle Torwürfe in Treffer verwandelte. Der Lohn: Trainer Schurr wählte ihn zum Spieler des Tages. Damit war das Frühstück für den nächsten Morgen gesichert, denn der Titelträger bekommt eine Riesenbrezel.

Zurück in die Halle: Mit dem Tor von Jungwirth hatte der SVK ins Spiel gefunden. Und von nun an entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung der beiden Tabellennachbarn. Keine Mannschaft konnte sich in der ersten Halbzeit dauerhaft absetzen. Zwar nutzten die Pfullinger eine kurze Schwächephase der Kornwestheimer Mitte der ersten Hälfte zu einer 13:9-Führung, aber nach 25 Minuten lag der SVK dank eines Tores von Tim Scholz mit 14:13 in Führung. Zuvor hatte „Fe-lix, Fe-lix, Fe-lix“ noch eine Glanzleistung vollbracht, als er nicht nur einen Wurf pariert hatte, sondern auch den Ball, der Lukas List direkt in die Arme gesprungen war, abwehrte. Beim Stande von 17:15 für den SVK wechselten die Mannschaften die Seite.

Die Führung gab der SVK in Hälfte 2 nicht mehr aus der Hand. Pfullingen mühte sich redlich, kam aber einfach nicht mehr an die Kornwestheimer heran. Trainer Frederick Griesbach, nicht nur einst Spieler beim SVK, sondern auch in Kornwestheim wohnend, bezeichnete die Überlegenheit der Gastgeber in der zweiten Halbzeit denn auch als entscheidend für die Niederlage. „Es ist uns einfach nicht gelungen, den Ausgleich herzustellen“, so der Pfullinger Coach, der sich zerknirscht über die Niederlage zeigte. Es sei ein Vier-Punkte-Spiel gewesen, so Griesbach, der den Sieg der Kornwestheimer aber als verdient bezeichnete, nach dem Schlusspfiff.

Und vielleicht wäre er sogar noch ein bisschen höher ausgefallen, wenn die Schiedsrichter die Vorteilsregel großzügiger angewandt hätten. Mehrfach landete der Ball im Netz der Pfullinger, aber die Referees hatten kurz zuvor abgepfiffen und auf Freiwurf für den SVK erkannt. Die Zuschauer brachte das auf die Palme. Dort befand sich auch Coach Alexander Schurr kurzzeitig, als die Schiedsrichter trotz eines verletzten SVK-Recken das Spiel weiterlaufen ließen. Mit seinen lautstarken Bemerkungen fing sich Schurr eine Verwarnung und das Team eine Zeitstrafe ein, die Julius Emrich auf der Bank verbrachte. Ob der allerdings, wie Schurr es nach der Partie in der Pressekonferenz im Scherz sagte, den Obulus in die Mannschaftskasse zahlt, der immer dann fällig ist, wenn ein Spieler wegen Meckerns auf die Bank muss, das mag bezweifelt werden.

Am kommenden Samstag spielt der SVK beim Klassenprimus in Konstanz. Dort hatten die Pfullinger im September des vergangenen Jahres knapp gewonnen. Ob er für Alexander Schurr nicht einen Tipp habe, wie man das bewerkstellige, wurde Frederick Griesbach nach Spielschluss im Trainergespräch von Roland Schaible gefragt. Seine Antwort: „Ein Tor mehr werfen als der Gegner.“

Der Termin für das Nachholspiel beim TV Willstätt steht mittlerweile auch fest: Es wird am Gründonnerstag, 18. April, 20.30 Uhr, in der Hanauerland-Halle ausgetragen.